Schriesheim im Bild 2023

20.01.2009

„Absolut untragbar"

Schriesheim. (cab) Serviceeinschränkungen bei den Post-Dienstleistungen sowie eine Schwächung für den Einzelhandelsstandort Schriesheim: Das sind die Befürchtungen des Ortsvereinsvorsitzenden des Bundes der Selbstständigen (BDS), Horst Kolb, sollte die Deutsche Post AG ihre Filiale in der Talstraße aufgeben und durch eine privat getragene Postagentur ersetzen (wir berichteten).

Kolb zeigte sich auf RNZ-Anfrage überrascht von den Plänen der Post: "Für Schriesheim ist die Entwicklung absolut untragbar, und zwar für Bürger und Geschäftsleute." Zwar habe auch er den bundesweiten Trend der Filial-Schließungen beobachtet, sagte Kolb.

In einer Stadt von der Größenordnung Schriesheims sei dieses Vorgehen aber "ein Unding": "Wie soll das überhaupt funktionieren, dass jemand die Post so nebenbei betreibt? Das geht ja gar nicht", sagte Kolb. Beim Umfang der Post-Dienstleistungen müsse derjenige, der sie übernimmt, "mindestens zwei Personen einstellen", so der BDS-Chef.

Die Post sucht nach eigener Aussage nach "Partnern im Handel", die ihnen die Filial-Arbeit abnehmen: "Betriebswirtschaftlich kann ich es nachvollziehen, dass die Post anderen die Kosten auflasten möchte. Aber für den ’Partner’ gibt es keine Sicherheiten. Man sollte den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen." Zumal gerade in Schriesheims Post-Filiale in der Hübsch’schen Mühle immer etwas los sei, so Kolb: "Vor allem in Stoßzeiten vor Feiertagen wäre ein Partner-Betrieb doch völlig überfordert."

Abgesehen davon bräuchte der künftige Partner der Post erstmal angemessene Räume und Platz für Pakete, nannte Kolb ein Beispiel. Und in den heutigen Räumen der Post in der Hübsch’schen Mühle ein Geschäft mit Postagentur zu etablieren, sei von der Miete her nicht gerade preiswert, so Kolb. Der Schriesheimer BDS-Chef unterstrich abschließend, dass die Post-Dienstleistungen auch künftig im Zentrum der Stadt angeboten werden müssten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung