Schriesheim im Bild 2023

26.01.2009

Freie Wähler wünschen sich "fairen Wahlkampf"

Von Carsten Blaue.

Schriesheim. "Entscheidungsfreudig, bürgernah, verlässlich": Mit diesen Maximen starten die Freien Wähler (FW) in den Kommunalwahlkampf für den 7. Juni. Gestern Morgen stellten sich die Kreistags- und Gemeinderatskandidaten der FW aus Schriesheim sowie aus den Ortsteilen Altenbach und Ursenbach im Hotel "Zur Pfalz" erstmals öffentlich vor. In umgekehrter Reihenfolge der 26 Listenplätze für die Gemeinderatswahl trat jeder Nominierte für einige persönliche Worte ans Rednerpult und skizzierte zudem seine politischen Ziele.

Dabei decken die Interessen der FW-Kandidaten alle kommunalpolitischen Tätigkeitsfelder ab – auch durch die biografischen und beruflichen Hintergründe. Von den Finanzen über städtebauliche und sicherheitspolitische Fragestellungen bis hin zur Bildungs-, Mittelstands- und Umweltpolitik verfügen die FW über Experten. Die breite Verflechtung mit dem sportlichen und kulturellen Vereinsleben steht für die feste Verankerung der Kandidaten im Ortsgeschehen. Neben den Stadträten gehören Winzer Georg Bielig, Steinmetz Herbert Wink, Mensa-Architekt Norbert Morast, Liederkranzvorsitzender Jürgen Betzin, Ex-KSV-Ringerchef Herbert Graf sowie die Journalistin Rosalinde Minor in Schriesheim zu den prominenteren Kandidaten für die Gemeinderatswahl. Für Ursenbach kandidiert Monika Oehlrich-Wähling, die die Anbindung des kleinsten Ortsteils durch öffentliche Verkehrsmittel im Auge behalten möchte.

In Altenbach komplettieren die Ortschaftsräte Alexandra Lehmann und Hans Beckenbach die Wahlliste, auf der zwei Stadträte ganz vorne stehen: Haushaltsexperte Dr. Herbert Kraus, der auch für den Kreistag kandidiert, und Ortsvorsteher Alfred Burkhardt. Er sagte, dass der gestalterische Kompromiss der neuen Lärmschutzwand am Schriesheimer Baugebiet "Nord" maßgeblich durch die FW zustande gekommen sei: "Sonst hätten wir hier eine ’Chinesische Mauer’". Auch was die Zukunft des OEG-Areals in Schriesheim angehe, hätten die FW "sachlich gearbeitet", während sich andere politische Kräfte öffentlich "weit aus dem Fenster gelehnt" hätten.

Sachlichkeit hätte die Fraktionsarbeit auch nach dem Bürgermeisterwechsel auf Hansjörg Höfer geprägt, ergänzte Stadträtin Jutta Becker. An eine finanzielle "Zeitbombe", die Sanierung des Schulzentrums, hatte Stadtrat und HSG-Schulleiter Dr. Wolfgang Metzger erinnert. Er strebt neben Matthias Meffert auch ein Kreistagsmandat an. Metzger sprach von der "harmonischen, kooperativen Zusammenarbeit" in der Gemeinderatsfraktion und kündigte einen "fairen Wahlkampf" an, in dem die FW keiner Konfrontation aus dem Wege gehen würden. Spitzenkandidat Heinz Kimmel stellte sich zuletzt vor und nannte die Bebauungspläne für das OEG-Areal einschließlich des Forschner-Geländes sowie für die Ladenburger Straße inclusive des ehemaligen Hotels "Schwarzer Adler" als Herausforderungen der nahen Zukunft. Auch die Kostenexplosion des städtischen Anteils für den Bus- und Bahnverkehr müsse man unter die Lupe nehmen. Eine Lösung forderte Kimmel zudem für die Obdachlosenunterkünfte.

Eingangs hatte er in seiner Begrüßung auf die Ausgewogenheit der Wahlliste hingewiesen. Im Beisein der Ehrenbürger Peter Riehl und Peter Hartmann, der auch Ehrenvorsitzender der Schriesheimer FW ist, gab Kimmel das Wahlziel aus: "Wir sind so gut aufgestellt, dass wir unser Ergebnis verbessern können. Wir wollen zweitstärkste Fraktion werden".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung