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27.01.2009

„Das tut der Heidelberger Straße gut"

„Das tut der Heidelberger Straße gut"

Schriesheim. (cab) Für die Zukunft der Traditionswirtschaft "Deutscher Kaiser" an der Ecke Talstraße/Heidelberger Straße scheint sich eine Lösung abzuzeichnen. Der Verwaltung liegt ein Bauantrag für ein Gebäude mit Küche und Hotelzimmern vor. Dafür soll die Scheune auf dem Anwesen abgerissen werden. Mit dem Baugesuch wird sich der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) am Montag, 2. Februar, ab 18 Uhr in seiner öffentlichen Sitzung im Rathaus beschäftigen.

Bürgermeister Hansjörg Höfer reagierte gestern auf die Entwicklung geradezu euphorisch: "Das ist ein neuer Aufbruch. Dass hier ein Hotel mit Gastronomie entstehen soll, tut der Heidelberger Straße, der ganzen Innenstadt und dem Einzelhandel gut." Die Absicht der Investoren finde seine Zustimmung, sagte Höfer. Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf den geplanten Um- und Erweiterungsbau eines Wohn- und Geschäftshauses in der Heidelberger Straße 9. Außerdem hätten die Eigentümer des Hauses in der Lutherischen Kirchgasse 2 die Absicht, ihr Anwesen aufzustocken. In beiden Fällen soll neuer Wohnraum geschaffen werden – innerstädtische Verdichtung also: "Das ist ein neuer Schwung für die Altstadt", begrüßte Höfer die Vorhaben. Nichts einzuwenden hat er auch gegen die Pläne der Wiedereingliederungshilfe der Evangelischen Stadtmission Heidelberg, die auf dem Gelände der ehemaligen Wachswarenfabrik Max Högg neben dem Waldschwimmbad eine naturnahe soziale Einrichtung etablieren möchte: den "Mühlenhof". Die Manfred-Lautenschläger-Stiftung unterstützt das Projekt auf dem 10000 Quadratmeter großen Gelände. Die Naturpflege soll hier künftig im Mittelpunkt stehen. Bereits im Dezember wurde die Änderung des Bebauungsplans in die Wege geleitet. Nun liegt dem ATU der Bauantrag für den Einbau von Gastronomie sowie für den Neubau eines überdachten Reitplatzes, eines Stalles und eines Backhauses vor.

Ablehnend reagierte der Bürgermeister auf die Bauvoranfrage für den Neubau einer Spielhalle im Spännigweg. Hier waren zwar schon mal zwei derartige Etablissements genehmigt worden, jedoch wurde nur eines betrieben. Geht es nach dem Bürgermeister, dann soll das auch so bleiben: "Wir sind gegen eine Ausweitung von Spielhallen, und wir können das baurechtlich auch verhindern."

Ein weiteres wichtiges Thema im ATU: die Verkehrsverhältnisse im Uzès-Ring. Einige Anwohner beklagen sich darüber, dass sich Autofahrer hier nicht ans Tempolimit halten. Sie fürchten um die Sicherheit ihrer spielenden Kinder. Es gab sogar schon einen Ortstermin mit Vertretern der Gemeinderatsfraktionen (wir berichteten mehrfach). Nun schlägt die Verwaltung vor, vier Kautschuk-Bremsschwellen auf der Fahrbahn zu montieren, um so den Durchgangsverkehr zu langsamerer Fahrweise zu zwingen. Schon beim Ortstermin hatten sich aber einige Stadträte gegen diesen Lösungsansatz des Problems ausgesprochen. Die Schwellen ließen sich nicht geräuschlos passieren. Und seien sie erst überquert, werde erst recht Gas gegeben.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung