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16.07.2003

Wasser aus dem Lobdengau wird immer schlechter

Wegen des steigenden Nitratgehalt ist eine Rückstufung in die Klasse Zwei nicht ausgeschlossen - Regenwassernutzung anmelden
Ladenburg/Schriesheim. (stu) Das Trinkwasser aus dem Ladenburger Lobdengau-Verband wird immer schlechter und womöglich in die Qualitätsstufe Zwei zurückgestuft. Das war eine Nachricht des Verbandsvorsitzenden, Bürgermeister Ziegler aus Ladenburg. Im Beisein der Bürgermeisterkollegen Kessler (Heddesheim), Oeldorf (Hirschberg) und des stellvertretender Schriesheimer Bürgermeisters Siegfried Schlüter, berichtete der Vorsitzende, dass der Wasserverband zunächst noch weiterhin in der niedrigsten Nitratklasse eingestuft wurde. Die Wasserschutzgebiete werden in drei Qualitätsklassen eingeordnet. Da sich der Nitratgehalt des Grundwassers im Schutzgebiet Lobdengau aber kontinuierlich erhöht hat, besteht nun die Gefahr, dass eine Abstufung von der 3. in die 2. Klasse erfolgen wird. Die Umstufung hat auf den Verband selbst keine Auswirkung. Allerdings werden die Landwirte des Gebietes aufgefordert, Ausbringungen wie Gülle, auf den Feldern zu unterlassen. Das Rechnungsjahr 2002 wurde mit einer Bilanzsumme in Höhe von 2.535 Millionen Euro abgeschlossen. Da das Zahlenwerk von Verbandsrechner Volker Arras, dem Schriesheimer Kämmerer, übersichtlich präsentiert wurde, waren keine offenen Fragen vorhanden.

Bereits in der Verbandsversammlung im Mai 2002 wurde beschlossen, das Eigenkapital des Verbandes auf 600.00 Euro zu reduzieren. Damit verbunden war die Auszahlung einer ersten Rate. Die zweite Rate stand nun zur Auszahlung an. Ladenburg darf nun mit einer Zuwendung von 120.272 Euro, Schriesheim mit einer Auszahlung von 365.859 und der Zweckverband Obere Bergstraße mit einer Auszahlung von knapp 200.000 Euro rechnen. Zur Rückzahlung musste der Verband zwei Darlehen von 550.000 Euro (im Jahre 2002) und 670.000 Euro für das Jahr 2003 aufnehmen.

Einstimmig wurde auch der Wirtschaftsplan des laufenden Haushaltsjahres verabschiedet. Investitionsmaßnahmen wie die Kamerabefahrung der Flachbrunnen (11.000 Euro), die Erneuerung der Brunnenpumpen (8.000 Euro), der Austausch der Brunnenkopfzähler (9.000 Euro) sowie die Sanierung eines Anschlussschachtes (5.000 Euro) wurden einstimmig bewilligt. Der Wirtschaftsplan sieht Einnahmen von 849.000 Euro vor. Die vorgesehene Kreditaufnahme wegen der Kapitalreduzierung beträgt 681.000 Euro.

Die Prüfung der Wasserversorgungsanlagen des Verbandes bestätigte die Auffassung der Verantwortlichen, dass der Wassergewinnungsverband einen äußerst qualitätsbewussten Wassermeister in den eigenen Reihen hat. Wolfgang Schulze (Foto: Sturm) ist nämlich dafür verantwortlich, dass die Prüfungsbehörde nicht einen einzigen Mängelbericht ausfüllen musste.

Über die Änderung der Trinkwasserverordnung berichtete Fred Munzinger vom Gesundheitsamt. Der Referent wies auch auf die fahrlässige Nutzung von Trinkwasserleitungen in den Haushalten hin. Wenn dadurch Verschmutzungen in das öffentliche Netz gelangen, kann dies für den Endverbraucher zu einer extrem kostspieligen Angelegenheit werden. Häuslebesitzer, die eine Regenrückgewinnungsanlage (Zisterne) in Betrieb haben, um die eigene Waschmaschine oder das WC mit Regenwasser zu speisen, sollten daher vorsichtig sein. Die Inbetriebnahme einer solchen Anlage muss daher mit einer Meldung an das Gesundheitsamt verbunden sein.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung