Schriesheim im Bild 2023

07.02.2009

Mit Markierung noch besser hervorheben

Mit Markierung noch besser hervorheben

Die GL-Stadträtinnen Barbara Schenk-Zitsch (li.) und Gisela Reinhard (re.) kamen mit Fadime Tuncer zur Besichtigung. Reinhard verteilte dabei gleich mal einen "Strafzettel". Foto: Dorn

Schriesheim. (sk) Pendler und Anwohner der Straßen am OEG-Bahnhof haben sie schon bemerkt, anderen sind die neuen Schilder noch nicht aufgefallen, die drei Behinderten-Parkplätze an der Schillerstraße Ecke Theodor-Körner-Straße ausweisen.

Als die GL-Stadträtinnen Barbara Schenk-Zitsch und Gisela Reinhard mit Fadime Tuncer zur Besichtigung kamen, stand jedenfalls ein Kleinwagen ohne Rollstuhl-Aufkleber auf einem der Plätze, weshalb Reinhard dem Fahrer gleich einen "Strafzettel" unter den Scheibenwischer klemmte.

"Ein gehbehinderter Bürger hat uns angesprochen. Er findet oft keinen Parkplatz in OEG-Nähe und muss dann weit laufen", erklärte Reinhard. Deshalb sprach die Arbeitsgruppe "Barrierefreiheit" mit Ordnungsamtsleiter Willy Philipp, der ein offenes Ohr für das Problem hatte und sich um die Beschilderung kümmerte. Wie jetzt festgestellt wurde, müssen die Parkplätze durch Markierungen noch besser hervorgehoben werden.

Laut Statistik leben 150 Blinde und Sehbehinderte und 1400 Menschen mit Mobilitäts-Behinderungen in der Weinstadt. Die Arbeitsgruppe "Barrierefreiheit", zu der Reinhard, Schenk-Zitsch, Katja Jag, Birgit Ibach-Höfer, Anette Reimelt und Heinz Waegner gehören, versucht, Straßen, Ampeln und Gehwege behindertentauglich zu machen.

Treppen, Schwellen oder unebene Gehsteige können für Behinderte unüberwindliche Hindernisse darstellen. "Sie fühlen sich oft von der Teilnahme an Veranstaltungen abgeschnitten, wenn die in Häusern mit vielen Treppen stattfinden", berichtete Reinhard. Hier will auch die VHS Abhilfe schaffen, indem Veranstaltungen in ebenerdigen Räumen angeboten werden.

Langfristiges Ziel der Arbeitsgruppe ist ein Führer für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, wie ihn die Stadt Heidelberg oder auch die Nachbargemeinde Dossenheim herausgeben. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Schriesheimer Senioren sollen Einzelhändler, Arztpraxen, Gaststätten und öffentliche Einrichtungen erfasst werden. In einer Legende sieht der Leser gleich, ob und wie er sein Ziel mit dem Rollstuhl erreichen kann. Auch im Rathaus soll sich etwas tun – eine Begehung soll Barrieren und Stolperfallen aufdecken.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung