Schriesheim im Bild 2023

22.02.2009

Das "Käthchen" wird Weinkönigin

Von Carsten Blaue.

Schriesheim. Katharina Rufer wird am 6. März im Festzelt des Mathaisemarkts zur neuen Schriesheimer Weinkönigin gekrönt. Die amtierende Weinprinzessin wurde als Nachfolgerin von Marie Luise Fleck gestern Abend im Zehntkeller gemeinsam mit ihren künftigen Prinzessinnen Sonja Meiser und Melanie Gutfleisch präsentiert.

Das Rampenlicht ist Katharina Rufer vertraut. Viele kennen sie als "Käthchen von Heilbronn" aus den Inszenierungen des Kleist-Klassikers, die der Verkehrsverein zuletzt im Hof der Strahlenburg auf die Bühne brachte. Außerdem war sie von 1994 bis 2000 schon "kleine Weinhoheit" des Mathaisemarkts. An der Seite von Weinkönigin Marie Luise sammelte sie nun weitere wertvolle Erfahrungen, die ihr selbst im Amt zugute kommen werden. Auf jeden Fall freut sie sich auf ihre Regentschaft als Weinkönigin, und vor allem der Mathaisemarkt mache "richtig, richtig viel Spaß", so Katharina Rufer.

Die 20-Jährige stammt aus einer Familie mit langer Winzertradition. Sie ist die Enkelin von Ludwig Mildenberger. Auch ihr Großvater von der väterlichen Seite, Fritz Rufer, war ein bekannter Winzer. Katharinas Eltern, Elke und Hans Rufer, pflegen den Weinbau ebenfalls. Die künftige Weinkönigin spielt in ihrer Freizeit nicht nur gerne Theater. Sie liest viel und jobbt bei der Winzergenossenschaft. Inliner fahren und Mountainbiking offenbaren ihre sportliche Ader. Sie hat einen 15-jährigen Bruder und gibt als Lieblingsweine den Sauvignon Blanc und den Gewürztraminer an.

Inzwischen studiert Katharina Rufer an der BA Ravensburg im ersten Semester Medien- und Kommunikationswirtschaft. Sie hat ihren Lebensmittelpunkt also nicht in Schriesheim, weshalb sie zunächst auch nicht davon ausging, sich als Weinkönigin zu bewerben. Sie werde aber auf jeden Fall zu den "wichtigsten Terminen" in Schriesheim sein. Ansonsten habe sie ja ihre Prinzessinnen.

Melanie Gutfleisch aus Altenbach ist 18 Jahre alt und besucht die zwölfte Klasse des Kurpfalz-Gymnasiums. Das Amt einer Weinhoheit liegt bei ihr quasi in der Familie. Melanies Tante, Susanne Havemann, geborene Grüber, war 1995 Weinprinzessin und 1996 Weinkönigin. Die ältere ihrer beiden Schwestern, Sandra Gutfleisch, war im Jahr 2007 ebenfalls Weinprinzessin.

Ihre Freizeit gestaltet Melanie Gutfleisch mit Lesen, Reisen und Tennisspielen im TC Schriesheim. Zudem jobbt sie in einem Supermarkt und half auch schon im Ausschank der Winzergenossenschaft beim Bauernmarkt in Mannheim. Den Bezug zum Wein hat sie zudem über die Hilfe im Weinberg ihrer Großeltern.

Melanie lebte mit ihren Eltern Elke und Harald Gutfleisch sowie mit ihrer jüngeren Schwester Nicole übrigens vom Sommer 2003 bis Winter 2004 in den USA in der Nähe von Chicago direkt am Lake Michigan. Harald Gutfleisch ist beruflich sowohl in Nord- als auch Südamerika tätig: "Er kommt extra zur Krönung", lächelte Melanie, die Pinot Noir Rosé und Schriesecco bevorzugt. Sie hat auch schon klare Vorstellungen davon, wie es nach dem Abitur weitergehen soll: "Mich zieht’s zum Bankwesen."

Sonja Meiser kann sich vorstellen, nach der Schulzeit Sport und eine Fremdsprache für das Lehramt an Gymnasien zu studieren. Im Moment geht die 17-Jährige in die elfte Klasse des Kurpfalz-Gymnasiums. Ihr Berufsziel passt zu ihren Hobbys: Zunächst einmal ist Sonja die Torfrau der Ersten Damenmannschaft des TV Schriesheim, die in der Landesliga spielt. Zudem ist sie Torwarttrainerin der weiblichen und männlichen E-Jugend des Vereins. Sie fährt auch gerne Ski und hat lange Zeit in der Weinheimer Tanzschule Hammersdorf getanzt. Lesen gibt die Tochter von Petra Krapp-Meiser und Horst Meiser, der im Bauamt der Stadtverwaltung arbeitet, ebenfalls als Freizeitbeschäftigung an.

Sonja Meiser, die Weißherbst Kabinett, Riesling Spätlese und Schriesecco Rosé als liebste Tropfen nennt, gehört als Mitglied des Obst-, Wein- und Gartenbauvereins zu dem Team, das den Stand der Winzergenossenschaft auf dem Heidelberger Herbst betreut. Auch über ihre Großeltern Hiltrud und Ludwig Krapp, dem ehemaligen Leiter des Raiffeisenmarktes, gab es eine Verbindung zum Wein. Ihnen half Sonja stets im Weinberg: "Und auch meine Klasse habe ich schon zum Herbsten eingeladen", sagte die künftige Weinprinzessin, die gestern im Zehntkeller ebenso wie Katharina Rufer und Melanie Gutfleisch noch nicht ihre festliche Garderobe trug. Die Weinhoheiten kaufen erst am heutigen Samstag ihre Kleider. Außerdem ist es inzwischen gute Tradition, dass das neue Outfit erst am Krönungsabend präsentiert wird.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung