Schriesheim im Bild 2023

17.07.2003

Stadt besteht auf neuen Bezirken

Schriesheim: Gegen die Appelle der Elternsprecher

Schriesheim. (ron) Die Schriesheimer Rathaus-Verwaltung beharrt auf der Neueinteilung der Grundschulbezirke - auch gegen einen ganzen Bündel von Argumenten, die von den Eltern der Strahlenberger Grundschule jetzt vorgelegt worden sind.

Dabei hat Schriesheims Hauptamtschef Edwin Schmitt, der gerne ausführlich Statistiken aufstellt und auswertet, einen offenbar ebenbürtigen Mitstreiter gefunden. Sascha Wenger, den Elternsprecher der Strahlenberger Grundschule. Mit Diagrammen und Tabellen will der Vater nachweisen, dass die Kinder der südöstlichen Bebauung (also zwischen Passein und B 3 in Richtung Gewerbegebiet) weiterhin zur Strahlenberger Grundschule gehen sollen. Laut Wenger wäre auch ein von der Stadt geplanter Abriss des alten Schulpavillons am oberen Schulhof falsch. Der Gemeinderat, der das Schulthema im letzten Monat vertagt hat, soll am Mittwochabend (19 Uhr, Rathaus) in öffentlicher Sitzung über die Neueinteilung der Schulbezirke entscheiden. Während des Urlaubs von Bürgermeister Peter Riehl wird diese letzte Sitzung vor der Sommerpause von Vize-Bürgermeister Siegfried Schlüter geleitet.

Wenger, der einen Arbeitskreis "Schulbezirksänderung" leitet, will der Stadtverwaltung nachweisen, dass die B 3 die einzig sinnvolle Grenze für die Schulbezirke sein sollte. Das heißt, die Schanz-Schüler sollten statt der "Süd-Schüler" der Kurpfalz-Grundschule zugeordnet werden. Wenger geht von Schülerzahlen aus, die in beiden Grundschulen eine Dreizügigkeit erfordern. Dann bliebe auch der Pavillon als Schulraum in Gebrauch. Hauptargumente für die Eltern sind: die fehlende Schulweg-Sicherheit beim Überqueren der B3, die zu vermutende sinkende Kaufkraft in der Altstadt durch eine geringere Frequentierung und die ihrer Meinung nach zu vermeidene Schwächung der Strahlenberger Grundschule. "Würde die Schuler kleiner", heißt es bei den Eltern, "entstünde Unsicherheit in der Lehrerschaft". Der ansonsten sehr sachlich und vor allem fundiert formulierte Brief zeigt in einem Satz Schärfe: "Bei allen anderen Konstellationen ist mit Widerstand zu rechnen", schreibt Wenger.

"Die Verwaltung erwartet vom Elternbeirat als einem Organ, das demokratischen Grundsätzen unterworfen ist, einer entsprechenden Beschlussfassung des Gemeinderats zu folgen", kontert Hauptamtschef Schmitt. Er bleibt bei seinen Argumenten: der Pavillon sei wegen seines maroden Zustandes nicht sanierbar, ein Neubau zu teuer, die Querung der B 3 in anderen Orten ein ganz normaler Zustand, auch gehe Wenger von falschen Zahlen bei der Bevölkerungsentwicklung aus. Die Stärkung der Schule und der Innenstadt sei viel mehr gewährleistet, wenn das Chaos beim Bringen und Abholen der Schüler geringer ausfalle. Finanzpolitisch sei sowieso nur eine Investition ins Schulzentrum vertretbar.

INFO: Öffentliche Gemeinderats-Sitzung am Mittwoch, 23. Juli, 19 Uhr, Rathaus.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung