Schriesheim im Bild 2023

26.02.2009

Einige entschieden sich für anderen Anbieter

Schriesheim. (kaz) Es ist keine Party, die bis in die Puppen dauert, aber eine nette Veranstaltung zum Thema "Energiesparen": Erstmals geht im DRK-Heim eine "Stromwechselparty" über die Bühne und beginnt mit einem Sketch.

Detlev Gräbner hat ihn geschrieben und übernimmt nun in grüner Latzhose die Rolle des "Öko". Dies, um den "Hochstromer" alias Hannes Künemund zum Umsteigen zu bewegen. Derweil macht sich Johannes Scharr zum Pinguin und damit zum Symbol von "Greenpeace energy". Die Anbieter EWS (Elektrizitätswerke Schönau im Schwarzwald), Naturstrom und Lichtblick können die Veranstalter ebenfalls empfehlen. In dem Fall sind das die Grünen, die SPD und die Jusos. Trotz des bevorstehenden Kommunalwahlkampfs machen sie bei der Stromwechselparty gemeinsame Sache, weil ihre Botschaft dieselbe ist.

Demnach sollten laut Günter Brand (SPD) und Heinz Waegner (Grüne Liste) mehr Nutzer zu alternativen Anbietern wechseln, die ökologisch erzeugten Strom anbieten. Mit der Resonanz sind beide zufrieden. Mehrere Party-Gäste entscheiden sich an dem Abend spontan zum Wechsel. Sicher auch ein Verdienst der Jusos, die bei der Party unter anderem am Laptop beratend tätig sind.

Schließlich sind via Internet auch Preisvergleiche möglich. Etwa wenn man www.verivox.de anklickt. Auch andere Unternehmen bieten diesen Service. Die Verbraucherzentrale stellt dazu eine Auflistung zur Verfügung. Die Stromwechselparty hat sich Schriesheim übrigens von Hirschberg "abgeguckt" und bekam vor dort auch gleich das Anschauungsmaterial geliefert.

Dies vom Elektroinstallateur Jürgen Steinle. An dem Stand wird klar, was Energiesparlampen von der einfachen Glühbirne unterscheidet und warum es sich für Sparlampen der Effizienzklasse "A" mit bis 80 Prozent weniger Stromverbrauch lohnt, drei bis vier Mal mehr Geld auszugeben als für herkömmliche Beleuchtungskörper.

Die Anschaffung lohnt sich vor allem für Räume, in den das Licht mindestens eine halbe Stunde brennt. Wer also beispielsweise im Keller immer noch "eine alte Funzel" installiert hat, muss kein schlechtes Gewissen haben. Sie reicht, um eben mal Kartoffeln oder Eingemachtes nach oben zu holen und ist, kurz angeschaltet, kein "Stromfresser".

Bei der Party liegt auch jede Menge Informationsmaterial aus. Darunter Kleingedrucktes wie ein Zeitungskommentar zum "Wiedereinstieg" Schwedens in die Kernkraft. Es gibt auch einen Zettel mit fünf Stromspartipps. Einer davon lautet: Ladegeräte aus der Steckdose nehmen, wenn Handy oder Laptop wieder genügend Saft haben. Sonst könnte der Trafo Strom vergeuden. Noch ein Tipp: Brötchen auf dem Toaster statt im Backofen aufbacken. Auf dem Kleingerät werden sie demnach billiger ofenfrisch.

Doch auch Angebote von Energieunternehmen sollte der Kunde genau prüfen. Das heißt: Vorsicht bei Festpreisen, Supersparangeboten oder Laufzeiten von über einem Jahr. Überhaupt sollten bei den Angeboten Grund- und Verbrauchspreis, Netzentgelte, Strom- und Mehrwertssteuer und sonstige Angebote enthalten sein.

Über Strom aus Atomkraftwerken sagt Günter Brand, das sei "wie Fliegen ohne Landebahn" und fügt hinzu, dieser Vergleich stamme zwar nicht von ihm, sei aber treffend. Seiner Ansicht nach ist es unverantwortlich, Strom in Atomkraftwerken zu produzieren, wenn die Brenn-stäbe nicht wirklich entsorgt werden können. Auch hätten die AKWs nur eine begrenzte Lebensdauer und könne der ständige Strahlen-Beschuss auch im Beton zur "Materialermüdung" führen. Demnach wäre der nächste "Super-GAU" geradezu vorprogrammiert. Noch ein Grund, sich nach Alternativen umzuschauen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung