Schriesheim im Bild 2023

02.03.2009

Rotes Kreuz: Der neue Boss ist wieder der alte

Rotes Kreuz: Der neue Boss ist wieder der alte

Von Stephanie Kuntermann.

Klaus Landwehr (Zweiter von rechts) wurde bei der Jahreshauptversammlung des Deutschen Roten Kreuzes Schriesheim zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt die Henri-Dunant-Medaille. Das Bild zeigt von links Peter Riehl, Bernd Deimell, Kai Zöllner, Klaus Landwehr und Heinz Kimmel. Foto: Peter Dorn

Schriesheim. "Es ist immer schlecht, wenn der Ehrenvorsitzende auch noch Vorsitzender ist", sagte Peter Riehl. Trotzdem ließ sich der Ehrenbürger bei der Jahreshauptversammlung des DRK Schriesheim nicht lange bitten und übernahm für eine weitere zweijährige Amtszeit den Posten des Ersten Vorsitzenden bei der DRK-Ortsgruppe. Langfristig soll jedoch ein Nachfolger für ihn gefunden werden.

Der Kassenbericht von Schatzmeisterin Sandra Wahlandt und von Peter Rupprecht, dem Leiter Finanz- und Rechnungswesen im Kreisverband, ergab ein positives Ergebnis. "Die Kasse steht gut da", lobte Zweiter Stellvertretender Bürgermeister Heinz Kimmel, "das hat auch schon mal anders ausgesehen. Darauf können Sie stolz sein."

Mit Anschaffungen wie einem gebrauchten Fahrzeug für 12000 Euro will der 900 Mitglieder starke Ortsverband trotzdem noch warten, bis ein Finanzierungsplan steht. Zwei Änderungen soll es zukünftig bei der Abrechnung mit der Stadt geben: Die Stadt trägt jetzt nur noch die Hälfte der anfallenden Gebäude-Kosten für das DRK-Heim. Dafür vergütet sie jetzt teilweise die Einsätze am Mathaisemarkt. Von diesem Geld bezahlt das DRK die Bereitschaft, Ärzte, Rettungswagen und Verpflegung.

Neu ist seit letztem Jahr der "Helfer vor Ort". Diese Einrichtung der Bereitschaft soll schnellstmögliche medizinische Hilfe gewährleisten. "Sie ersetzt weder den Rettungswagen noch den Notarzt, erweitert aber den Hilfsdienst durch Ehrenamtliche", so Riehl. Dass sich die Anschaffungen für digitale Melder und Rucksäcke im Wert von 4000 Euro gelohnt haben, zeigte die Einsatzbilanz: Insgesamt 76 Mal wurde der "Helfer vor Ort" zu Einsätzen gerufen. Er ist übrigens für die Bürger kostenlos.

Vier Blutspendeaktionen und Einsätze in der SAP-Arena, am Hockenheimring und beim Mathaisemarkt standen auf dem Dienstplan der Bereitschaft, außerdem waren Sanitäter beim Stadtfest, dem Straßenfest oder bei "Rock ’n’ Riesling". Die Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr wurde in mehreren Übungen weiter gestärkt. Insgesamt kamen laut Bericht von Bereitschaftsleiter Kai Zöllner im letzten Jahr 6700 Dienststunden der 16 Mitglieder zusammen.

Jugendleiter Bastian Kettenmann und seine Stellvertreterin Julia Hörig berichteten von der Jugendgruppe. Im letzten Jahr belegte sie beim Jugendwettbewerb des Kreisverbands den dritten Platz. Beim letzten Straßenfest boten die Jugendlichen nicht nur Dosenwerfen, sondern auch selbst gebackene Waffeln an, was ein großer Erfolg war. Bei einem Einbruch ins DRK-Heim stahlen die Täter jedoch die gesamten Einnahmen.

Auf Antrag Riehls wurde beschlossen, der Gruppe den Schaden aus der "Erwachsenen-Kasse" zu ersetzen. Riehl lobte die Tendenz zum Wachstum, die sich in der Jugendarbeit abzeichnete – die Gruppe wuchs im letzten Jahr von zehn auf 15 Mitglieder. Neben dem einstimmigen Votum für Peter Riehl als Erstem Vorsitzendem des DRK Schriesheim konnte sich auch sein neuer Stellvertreter Peter Rupprecht über eine einstimmige Wahl freuen. Er ist der Nachfolger des jetzt zurückgetretenen Klaus Landwehr, der für seinen Einsatz auf Initiative der Bereitschaft mit der Henri-Dunant-Medaille ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied ernannt wurde. "Er war die tragende Figur in der Kreisbereitschaft", lobte Riehl. Landwehr habe persönliche Maßstäbe gesetzt, sei aber auch Auseinandersetzungen nie aus dem Weg gegangen. "Das ist eine der höchsten Auszeichnungen für mich persönlich", dankte Landwehr und freute sich auch noch über den "Fresskorb", den ihm die Bereitschaft gepackt hatte.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung