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23.03.2009

„Eine vernünftige Jugendarbeit ist fast nicht mehr möglich"

Schriesheim. (sk) Der Nachmittagsunterricht an Schulen macht dem TV Altenbach arg zu schaffen. "Eine vernünftige Jugendarbeit ist fast nicht mehr möglich", kritisierte Vorsitzender Christian Wolf bei der Jahreshauptversammlung. Es sei nicht nur ein Problem, dass die Jugendlichen keine Zeit mehr haben fürs nachmittägliche Training, auch die Trainer "brechen weg", weil sie von der Schule zu stark in Anspruch genommen würden. Auch Judo-Nachwuchs Freya Haushalter war wegen der Schule in Eile. Kaum hatte die dreifache Badische Meisterin als Ehrung ihren neuen Judoanzug in Empfang genommen, brach sie auch schon nach Hause auf.

Neben den personellen Problemen gibt es für den Verein in Folge dieser Entwicklung auch einige "logistische" Herausforderungen, beispielsweise wenn die Trainingszeiten in der Altenbacher Turnhalle festgelegt werden.

"Glücklicherweise haben wir aber auch zwei Vormittagstermine", so Wolf. Das sei in Absprache mit der Grundschule möglich gewesen. Ansonsten sah Wolf in der Zusammenarbeit mit der Grundschule aber durchaus noch Verbesserungsbedarf: "Stichwort Schulkooperation. Wir haben da mit Tennis und Judo Angebote gemacht. Da könnte von der Schule aber mehr kommen."

Allgemein laufe die Vereinsarbeit gut, erklärte Wolf und lobte Mitglieder, Trainer und Helfer. 17 Übungsleiter und zwölf Helfer sind in den einzelnen Abteilungen tätig, 200 aller Mitglieder sind Kinder, 100 TV-Mitglieder sind älter als 60 Jahre. Seit Jahren ist die Mitgliederzahl von 480 in etwa konstant: "Die meisten Vereinsmitglieder sind aus Altenbach. Das bedeutet, dass jeder vierte Altenbacher TV-Mitglied ist", freute sich Wolf.

Vielfältig ist nach wie vor das Angebot für alle Altersklassen, das die einzelnen Abteilungsleiter vorstellten. Für die Senioren gibt es Angebote wie "60 plus". Der Tanzkurs, den Adelheid Merhof leitet, veranstaltet regelmäßig Tanznachmittage. Der nächste findet am 14. Mai um 15 Uhr statt. "Bodystyling und Wellnessgymnastik" von Katharina König, "Präventivgymnastik ’Sie & Er’" von Eva Zuber und der Kurs "Rückenfitness und Figurtraining" von Ursula Wendefeuer bieten Tanz- und Gymnastikbewegungen, Yoga- oder Pilates-Elemente für Teilnehmer aller Altersgruppen an.

Einmal für Ältere, einmal für alle sind die Nordic-Walking-Kurse von Anette Lennert. Für das starke Geschlecht gibt es "Präventivgymnastik Männer" von Ernst Zuber oder "Volleyball Männer" von Willi Janz, während "Volleyball ab 18" unter Leitung von Sascha Titus vor allem für Jüngere gedacht ist.

Für die Kleinsten gibt es das Eltern-Kind-Turnen mit Karin Behnke, Kinderturnen ab fünf Jahren von Susanne Leibinger und für Schulkinder von Alexandra Lehmann. Einen wahren Boom erlebt derzeit die Zirkusschule, die bereits Wartelisten für Interessierte eingerichtet hat. Die Gruppe "Kinder- und Jugendtanz" von Sabine Wolf konnte mit dem Profi-Tänzer Julik einen deutschen Hip-Hop- Vizemeister gewinnen, der mit den Teilnehmern alle 14 Tage trainiert.

"Ballspiele Schüler ab 16" ist ein Angebot für Teenager von Benjamin Ullrich. Beim TSG-Fußballturnier wurde die Gruppe Zweiter.

Die Judo-Abteilung unter Leitung von Dieter Lukhaup hat derzeit 65 Mitglieder. "Zwei der Älteren, die Wettkämpfer, müssen schon mehrmals außerhalb trainieren, weil sie so gut sind", so Lukhaup. Diese Sportler und auch Freya Haushalter durften als spezielle Nachwuchsförderung ein Jahr lang kostenlos im Fitness-Studio "Move" trainieren.

Drei Mannschaften hat die Tennis-Abteilung von Kurt Wolf derzeit im Spielbetrieb. Wolf bedauerte einen Rückgang der Mitgliederzahlen, erklärte ihn aber damit, dass es aufgrund der hohen Beiträge keine passiven Mitglieder gebe. In den Osterferien gibt es einen Schnupperkurs für Kinder, an Pfingsten ein Tenniscamp.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung