Schriesheim im Bild 2023

23.03.2009

Man kann nicht warten bis zum Jahr 2014

Von Carsten Blaue.

Schriesheim. Die Firma Heberger aus Schifferstadt erhielt den Zuschlag für die Kanalsanierungen in der Talstraße. Das teilte Bürgermeister Hansjörg Höfer gestern mit. In zwei Bauphasen zwischen April und November in diesem und im nächsten Jahr sollen die Kanäle sowie Wasserleitungen zwischen Bismarckstraße und Gaulsbrücke ausgetauscht werden (wir berichteten mehrfach). Vor allem die Bauzeit von 16 Monaten für die rund 340 Meter lange Baumaßnahme stieß den Geschäftsleuten am vergangenen Dienstag in der Informationsveranstaltung im Rathaus bitter auf. Sie fürchten Umsatzeinbußen bis hin zur Existenzgefahr, wenn die Talstraße so lange zur Baustelle wird.

Bürgermeister Hansjörg Höfer versprach nach Lösungen zu suchen, mit denen die ganze Maßnahme zeitlich so kurz wie möglich gehalten werden könne. Darüber hinaus appellierte er an den Einzelhandel: "Ich teile Ihre Ängste, aber wir müssen das jetzt auch als Chance annehmen und attraktiv bleiben. Lassen Sie uns gemeinsam dafür werben! Ich weiß, dass die nächsten Jahre nicht einfach werden für den Einzelhandel. Aber gerade aus diesem Grund will ich ja auch wieder einen Wirtschaftsförderer." Die Stelle ist seit dem Ausscheiden von Dr. Hans Jörg Schmidt vakant.

"FischOasen"-Inhaber Oliver Meyenschein fragte sich, warum man die Kanalsanierung nicht nach der Öffnung des Branichtunnels erledigen kann. Weil Unwetter schon heute zu vollen Kellern und Wohnungen gerade im Bereich Gaulsbrücke und Schmale Seite führen würden, so Höfer. Das Kanalnetz ist teilweise einfach zu schmal. Daher könne man nicht bis 2014 warten und müsse schon jetzt größere Rohre verbauen. Der Bürgermeister machte einer Bürgerin aus der Zentgrafenstraße kaum Hoffnungen. Sie fürchtete 16 Monate Feinstaub- und Lärmbelästigung auf der Umleitungsstrecke: "Die Zentgrafenstraße wird nur schwer zu entlasten sein", so Höfer.

Er wies darauf hin, dass alle Anwesen in der Talstraße während der Bauphasen stets zu Fuß erreichbar sein werden. Die Heidelberger Straße wird in der ersten Bauphase vom 20. April bis 30. November dieses Jahres ebenfalls immer für Autos anfahrbar sein – und sei es über die Umleitungsstrecke. Kritischer wird es nach dem Mathaisemarkt im nächsten Jahr. Anfang April 2010 soll die zweite Bauphase auf Höhe der Heidelberger Straße beginnen. Die Kreuzung Tal-, Heidelberger, Leutershäuser Straße muss für den Einbau eines neuen Schachts etwa zwei Wochen voll gesperrt werden. Hier kam von den Bürgern sogar der Vorschlag, solange die Einbahnstraßenregelung in der Heidelberger Straße aufzuheben und das Parken links und rechts zu verbieten. "Mal sehen, was die Verkehrsbehörde dazu sagt", meinte Höfer.

Dieser schloss eine Ampel im Bereich der Schmalen Seite zur Regelung des Verkehrs aus, wenn die Baustelle die Gaulsbrücke erreicht: Mit Rückstaus und "Geisterfahrern" je nach Grünphase sei zu rechnen. Es soll daher für den kompletten Verkehr eine Einbahnstraßenregelung in Richtung Odenwald geben. Der Verkehr talwärts soll dann über Ursenbach und Großsachsen geführt werden.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung