Schriesheim im Bild 2023

17.04.2009

Aller guten Dinge sind drei

Schriesheim. (cab) Brot, Wein und echte Freunde: Aller guten Dinge sind drei für schöne Stunden. Insofern war es geschickt, am Anfang des Jubiläumswochenendes zur Feier der 25-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Schriesheim und Uzès einen Abend im Zehntkeller mit "vin et pain" zu verbringen.

Die Delegation des Comité de Jumelage, die von Gérard Bonneau geführt wird, konnte sich von den Strapazen der gestrigen Anreise aus Südfrankreich erholen, während die Winzergenossenschaft ihre guten Tropfen einschenkte und "Artisan Boulanger" Peter Kapp aus Edingen-Neckarhausen nicht nur über seine großartigen Brote parlierte, sondern sie glücklicherweise auch noch großzügig zur Verkostung auftischte. Keine Frage, der Mann kann Französisch – zumindest, was den Wohlklang der Namen seiner Brote angeht. "Den Rest" besorgte Sebastian Cuny. Der Zweite Vorsitzende des Partnerschaftsvereins übersetzte die gesamte Wein- und Brotprobe. Chapeau dafür! Auch Vorsitzender Volker Arras begrüßte die Gäste in ihrer Muttersprache. Bürgermeister Hansjörg Höfer hieß sie ebenfalls willkommen und suchte die Nähe zu ihnen. Die "Jumelage-Motoren" Irene Cuny, Horst Schütze und Ehrenbürger Peter Riehl fehlten gestern Abend im Zehntkeller ebenso wenig wie die Gastfamilien, ohne die das Wochenende so gar nicht möglich sei, wie Arras betonte.

Er freute sich über den Abend mit Schriesheimer Weinen und mit Peter Kapp, diesem Bäcker der Spitzenklasse, der seine Brote mit wohlklingenden Namen wie "Pain Bistrot Marius", "Pain Marly" oder "Pain de Vigneron" segnet. Und so schmecken sie dann eben auch. Da wünschte man sich nur noch, dass auch die "Gourmetstange" bald umgetauft werden möge. Verdient hätte sie es, die zu einem trockenen Chardonnay aus dem Barrique gereicht wurde. Wie die meisten Weine des Abends gehörte auch dieser QbA zur medaillendekorierten "Exclusiv-Serie" der Winzergenossenschaft (WG).

WG-Geschäftsführer Harald Weiss hatte fast ausschließlich Weine des Jahrgangs 2007 ausgewählt – bis auf den Silvaner Kabinett trocken, der im vergangenen Jahr geerntet wurde und schon jetzt Vorfreude macht auf die Spätlese, die am kommenden Montag offiziell vorgestellt wird. Sie ist quasi der Schriesheimer Beitrag zum 350-jährigen Silvaner-Jubiläum, das dieses Jahr in Deutschland gefeiert wird. Dagegen ist die Jumelage ja quasi ein junger Hüpfer. Ähnlich wie der Sauvignon Blanc, dem Kapp ein Fougasse Riviera zur Seite stellte. Ihren Weißen Burgunder präsentierte die WG gestern gleich in beiden Qualitäten: Der QbA trocken in der Literflasche wurde zur Begrüßung eingeschenkt und war der ideale Begleiter zu einer deftigen Odenwälder Kartoffelsuppe, an der das "Pariser Traditionsbrot" nicht fehlte. Ein kräftiges "Pane die Nittardi" durfte es dann zur trockenen Weißburgunder-Spätlese sein. Das "Winzerbrot" gab es zur Spätburgunder Rotwein Spätlese trocken aus dem Barrique. Danach zeigte Kapp, das er nicht nur äußerlich einem Brotkünstler gleicht.

Seine süßen Brote, das "Pain aux Figues" sowie das "Pain Apricot aux Noiccola", bildeten gemeinsam mit der mehrfach prämiierten Gewürztraminer Spätlese der Schriesheimer Winzer einen gewaltigen Abschluss dieser Wein- und Brotverkostung, die vor allem von den Gesprächen an den Tischen lebte.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung