Schriesheim im Bild 2023

28.04.2009

Faszinierende Sportart voller Hindernisse

(nip) "Wer eine vielfältige und interessante Sportart sucht und rumkommen will, der soll Minigolf spielen": Zugegeben, vom Minigolfspiel kann Marco Templin nicht leben. Noch nicht. Der 25jährige amtierende Weltmeister hofft auf große Sponsoren. Ausgeschlossen ist das nicht. Minigolf, die populärste Freizeitbeschäftigung der Deutschen, erfährt im Profibereich immer mehr Aufmerksamkeit. Gerade in den asiatischen Ländern boomt das Spiel mit dem kleinen Ball: Der gebürtige Bamberger Templin, der heute für den jetzigen Deutschen Meister Dormagen/Brechten spielt, war im vergangenen Jahr bei den "Asien Open" in Bangkok dabei. Mit Spitzenspielern unter anderem aus dem Irak, aus China, Japan und Thailand.

Beim vierten Bundesligaspieltag griffen auf der Filzbahnen-Anlage des Minigolf Club Schriesheim Sportler der Weltelite zu den Schlägern. "Diese Veranstaltung zählt zu einer ganzen Anzahl von hochrangigen Turnieren, die hier bereits stattfanden", erklärte Pressewart Michael Ritschel. Die Filzbahnen nach schwedischem Vorreiterprinzip seien ungefähr so "wie ein französisches Wasserbett", grinst Walter Teupe. Teupe ist Pressereferent des Deutschen Minigolf Sportverbandes, einem Spitzenverband im Deutschen Olympischen Sportbund mit 11 000 Mitgliedern und 310 Vereinen bundesweit.

Das klingt nach viel, oder? "Hm, wie alle anderen Sportarten auch, haben wir Probleme, Nachwuchs zu finden", gab Teupe zu. Erstaunlich angesichts der Masse von Leuten, die in ihrer Freizeit Minigolf spielen: Laut Teupe sind das rund 20 Millionen Deutsche. An diesem Spieltag, auf den sich die Elite bei einigen Wochenendtrainingseinheiten und schließlich mindestens drei Tage vorher vorbereitete, war von Nachwuchssorgen im Profilager nichts zu sehen. Der jüngste Spieler war der 16jährige Andreas Schneider aus Arheilgen. "Minigolf hat es schwer, Jugendliche dafür zu begeistern, ein ganzes Wochenende lang Turnier zu spielen", bemerkte Teupe. Zwölf Mannschaften – sechs Herrenteams mit sechs Spielern und Ersatzmann, sechs Damenteams mit drei Spielerinnen plus Ersatz – platzierten hochkonzentriert ihre Schläge. Die Anspannung nach einem Ass entlud sich im erleichterten Schrei. "Das muss raus", meinte Ritschel, der die RNZ über den Platz führte. Ganz vorsichtig, um niemanden beim Abschlag zu stören.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung