Schriesheim im Bild 2023

25.05.2009

'Für unsere Kunden wird sich nichts ändern'

Seit über einem halben Jahrhundert dabei: Die Volksbank ehrte Mitglieder für 50, 60 und 70 Jahre Treue. Foto: Dorn

(sk) "Wir konnten unsere Position trotz der Krise behaupten, wir konnten sogar Kunden anderer Banken dazu gewinnen", stellte Volksbank-Vorstand Bernhard Braun fest. Das zeige, dass die Idee der genossenschaftlichen Selbsthilfe, von Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen vor über 150 Jahren entwickelt, aktueller denn je sei. Die Darstellung der Krise zeigte mehrere steile Abwärtskurven, angefangen vom Dollar über Wirtschaft und Börse bis zum DAX, der innerhalb eines Jahres von 8064 Punkten auf etwa 4000 gefallen war. Die einzige Kurve, die einen Aufwärtstrend verzeichnete, war der Verbraucherpreisindex, der Mitte 2008 einen Spitzenwert erreichte. "Erstmals seit 1948 wird es einen dramatischen Wirtschaftseinbruch geben. Das haben die fünf Wirtschaftsweisen prognostiziert", erklärte Braun. Im vierten Quartal solle es dagegen zu einer leichten Entspannung kommen.

Im Kreditgeschäft der Volksbank schlug sich die Krise mit einem leichten Rückgang nieder: von 250,5 Millionen Euro im Jahr 2007 auf 249,3 Millionen im vergangenen Jahr. Die Bilanzsumme war dagegen von 430,0 auf 458,3 Millionen Euro gestiegen. "Das Vertrauen in die Volksbank ist ungebrochen", schloss Braun, der diese Zahlen am Mitgliederehrungsabend vorstellte.

Aus einem Bilanzgewinn von 737000 Euro konnten rund 353000 Euro als Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet werden. Derzeit hat die Bank 19000 Mitglieder, 30000 Kunden, 122 Mitarbeiter und zehn Azubis. Das ändert sich nach der anstehenden Fusion mit der Heidelberger H+G-Bank, die im Mai ebenfalls dem Zusammenschluss zustimmte. Die neue "Volksbank Kurpfalz H+G-Bank" wird dann 42000 Mitglieder, mehr als 83000 Kunden und 29 Filialen mit 367 Mitarbeitern und 31 Azubis haben. "Für unsere Kunden wird sich nichts ändern, wir wollen im Gegenteil die Beratungsqualität vor Ort noch verbessern", kündigte Vorstand Thomas Götz an. Nach dem letzten formalen Akt, der Eintragung der Fusion im Handelsregister, beginnt die organisatorische Umsetzung. "Im Betriebsbereich wollen wir Abteilungen zusammenlegen. Das soll bis zum Oktober abgeschlossen sein, und dann wollen wir auch die EDV-Systeme zusammenlegen", erklärte Vorstand Friedrich Ewald. Auch für die Mitarbeiter würde sich vorerst nichts ändern: "Im Fusionsvertrag wurde mit dem Betriebsrat vereinbart, dass es bis zum 31.12. 2013 keine Kündigungen geben wird."

Für dieses Jahr rechnen die Vorstände trotz der Krise mit einem etwa dem Vorjahr entsprechenden Ergebnis. "Denn unsere Überschüsse haben sich bis zum 30.4. nicht verringert", so Braun.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung