Schriesheim im Bild 2023

08.06.2009

Höhere Standards wären kein Problem

(sk) "Wir sind gut auf die neuen Verordnungen eingestellt", erklärte Christian Dietrich, Geschäftsführer der Altenhilfe der Evangelischen Stadtmission Heidelberg, im Gespräch mit der RNZ. Thema war der Entwurf der Landesheimbauverordnung, der kürzlich bei den Verbänden für Aufregung sorgte.

Das Land will in einem Entwurf, zu dem derzeit Anhörungsverfahren laufen, die Standards der Heimunterbringung anheben. Hauptforderung, die von Baden-Württembergs Sozialministerin Monika Stolz (CDU) unterstützt wird, ist die nach einer Unterbringung von Heimbewohnern in Einzelzimmern, um den Bewohnern mehr Privatsphäre zu ermöglichen. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V., der in Baden-Württemberg rund 330 vollstationäre Pflegeeinrichtungen mit etwa 19000 Plätzen vertritt, befürchtet dadurch höhere Investitionskosten und damit eine Verdrängung bestehender Heime. Dagegen sollen die Kosten für die Bewohner nur moderat um bis zu 1,5 Prozent steigen.

Die Befürchtung, dass kleinere Einrichtungen ins Abseits gedrängt werden könnten, teilte Dietrich nicht. "Wir haben recht lange Übergangsfristen von zehn bis 25 Jahren. Außerdem bauen wir in neuen Einrichtungen längst vorwiegend Einzelzimmer", erklärte er. So soll das neue "Seniorenstift Erlbrunner Höhe" in Wilhelmsfeld ausschließlich Einzelzimmer anbieten. Beim Umbau des Heidelberger Wilhelm-Frommel-Hauses sei es ähnlich. Auch bei Umbaumaßnahmen im Schriesheimer Alten- und Pflegeheim "Stammberg", für die derzeit Fördermittel beantragt werden, gibt es eine große Zahl Einzelzimmer. "Wir haben aber auch Zimmer mit Verbindungstüren, beispielsweise für Ehepaare oder für Menschen, die nicht allein sein wollen", führte Dietrich aus. Wo noch vor zehn Jahren fast ausschließlich Doppelzimmer gebaut wurden, gehe der Anteil der Zweierzimmer immer weiter zurück. Dietrich gab jedoch zu bedenken, dass Doppelzimmer bei der Betreuung von Demenzpatienten die bessere Wahl seien.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung