Schriesheim im Bild 2023

10.06.2009

Zehn Wahlbezirke für CDU, acht für die GL

Von Carsten Blaue.

Die Gemeinderatswahl ist ausgezählt, die Sitze sind vergeben. Die Analyse zeigt, dass es die Briefwähler waren, die die grüne Sensation verhinderten und die CDU letztlich doch noch zur stärksten Fraktion machten – mit einem dünnen Vorsprung von 365 Stimmen oder 0,23 Prozentpunkten.

Die Briefwahlbezirke gingen mit 26,9 und 30,2 Prozent der Stimmen deutlich an die Union. In beiden waren auch noch die Freien Wähler mit 24,2 und 24,9 Prozent stärker als die Grünen (22,1 und 21 Prozent). In absoluten Zahlen heißt das, dass die CDU von den Briefwählern insgesamt 8724 Stimmen erhielten – 2132 mehr als die Grünen (6592) und 1212 Stimmen mehr als die Freien Wähler (7512).

Die Wählervereinigung verteidigte deutlich ihren zweiten Altenbacher Sitz und erhielt in den drei Wahlbezirken des Ortsteils insgesamt 31,2 Prozent (4998 Stimmen). Die CDU folgte hier mit 24,7 Prozent (3950) vor den Grünen (23,4 Prozent bei 3754 Stimmen), die zwar in Altenbachs südlichem Wahlbezirk am stärksten waren, jedoch im Norden und Osten deutlich von den Freien Wählern (FW) geschlagen und hier hinter der CDU sogar nur drittstärkste Kraft wurden.

Die FW erzielten im Wahlbezirk 18 (nördlicher Teil des Orts) alleine 30,9, im östlichen Wahlbezirk 19 sogar 34,8 Prozent der Stimmen. Auch Ursenbach ging an die FW – mit 27,9 Prozent (436 Stimmen) knapp vor der SPD (27,8 Prozent, 434 Stimmen).

In der Kernstadt hatten die Freien Wähler nur im Wahlbezirk 13 (Gewerbegebiet) mit 26,75 Prozent die Nase vor den anderen Parteien. Hier folgten die Grünen mit 26,23 Prozent, die die anderen Wahlbezirke in Schriesheim mit der CDU unter sich ausmachten.

Insgesamt entschieden die Grünen den Gang in die Wahllokale in der Kernstadt mit 26,7 Prozent für sich und erhielten in den Wahlkabinen 1989 Stimmen mehr als die CDU. Allerdings gab es, wenn man die Briefwahlbezirke ausklammert, zwischen Union und Grüner Liste mit jeweils acht gewonnenen Wahlbezirken einen Patt beim Urnengang. Besonders stark waren die Grünen in den Wahlbezirken westlich der B3 (Wahlbezirke 1, 3 und 6), vor allem auch rund um das Schulzentrum (Wahlbezirke 4 und 5). Deutlich dominierte die Grüne Liste auch im Baugebiet "Nord", in der Schmalen Seite und Teilen der Talstraße (Wahlbezirke 14 und 15) sowie im Bereich rund um die Schiller- und die Theodor-Körner-Straße (Wahlbezirk 11).

Dagegen konnte sich die Union auf ihre Stärke in weiten Teilen östlich der Landstraße verlassen. Die Bürger im Steinachgebiet, auf dem Branich, in der Bismarck- und der Friedrichstraße sowie in den Straßen und Gässchen der Alt- stadt stützten nicht nur die CDU, sondern machten die Freien Wähler zur zweitstärksten Kraft (Wahlbezirke 7, 8, 10 und 16).

[ZW_TITEL_2Z]"Sacharbeit honoriert"

[/ZW_TITEL_2Z]Im Innenstadt-Wahlbezirk 9 und im Wahlbezirk 17 (unter anderem Griethweg, Weites Tal) sowie in den Wohnstraßen nördlich des Gewerbegebiets (Wahlbezirk 12) rangierten die Grünen direkt hinter der CDU, die auch den Wahlbezirk 2 (unter anderem Fensenbäume, Ruhweg, Schanz) gewann. Nur in zwei Wahlbezirken der Kernstadt (1 und 4) gewann die SPD die zweitmeisten Stimmen jeweils hinter den Grünen.

"Der Wähler honoriert die Sacharbeit", so Bürgermeister Hansjörg Höfer in seiner Bewertung des Wahlausgangs im RNZ-Gespräch. Im Wahlkampf habe es an strittigen Themen gefehlt. Die Bürger seien mit Art, wie die Stadt geführt wird, zufrieden, sagte Höfer mit Blick auf die Gemeinderats- und Verwaltungsarbeit: "Sonst hätte es im Gremium größere Verschiebungen gegeben."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung