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15.07.2009

„Wolf sollte die Ursache erst einmal bei sich selbst suchen"

(cab) Seine Äußerungen seien "wiederholt sachlich falsch" und "teilweise polemisch". Das Amt des Stellvertretenden Ortsvorstehers nicht mehr übernehmen zu wollen, sei eine Anmaßung, zumal er für dieses Amt bisher von niemandem vorgeschlagen worden sei. Und "offensichtlich" gründe sein "unakzeptables Verhalten im Frust, bei der Ortschaftsratswahl eine herbe persönliche Niederlage hingenommen haben zu müssen": Mit dieser scharfen Kritik haben jetzt die CDU, die SPD sowie FW/AL in Altenbach auf die jüngsten Stellungnahmen von Christian Wolf (Grüne Liste) reagiert. Dieser hatte auch Ortsvorsteher Alfred Burkhardt attackiert und den "weitgehenden Stillstand" in der Entwicklung Altenbachs moniert. Das hatte Wolf an den Themen Ortsmittelpunkt, Bolzplatz und Friedhofskapelle festgemacht und gerade in Bezug auf die Neugestaltung des Schulhofs auch die Haltung der anderen Parteien im Ortschaftsrat missbilligt.

Die Fronten sind verhärtet im Vorfeld der konstituierenden Sitzung des neuen Ortschaftsrats am 20. Juli. Die Ortschaftsräte Dr. Herbert Kraus (FW/AL), Karl Reidinger (CDU) und Dieter Lucke (SPD) verwahren sich in einem Schreiben gegen Wolfs Kritik.

Dieser habe innerhalb von fünf Jahren über 33 Prozent seiner Stimmen verloren, bezogen sie sich auf die Wahlergebnisse: "Uns ist nicht bekannt, dass jemals einem amtierenden Ortschaftsrat derartig das Vertrauen entzogen wurde."

Es sei nicht zu rechtfertigen, dass Wolf dafür "in einem Rundumschlag seine Kollegin und seine Kollegen im Ortschaftsrat verantwortlich" macht: "Hier sollte Herr Wolf die Ursache erst einmal bei sich selbst suchen", so die Unterzeichner. Wenn Wolf bezüglich der Neugestaltung des Schulhofs behaupte, dass diese "gescheitert" sei, dann greife er einer Entscheidung des Gemeinderats vor, der sich bei den Haushaltsberatungen mehrheitlich für die neue Ortsmitte Altenbachs ausgesprochen habe, schreiben die Ortschaftsräte zu diesem Sachthema. Wolfs Versuch, die einzelnen Betroffenen gegen die Gestaltung des Ortsmittelpunktes aufzubringen, sei bisher gescheitert und werde hoffentlich auch in Zukunft keinen Erfolg haben. Was den Bolzplatz und die Friedhofskapelle in Altenbach angehe, so habe es von Seiten der Grünen sowie von Christian Wolf bisher zu beiden Themen keinen einzigen Vorschlag oder Antrag gegeben, kontern FW/AL, SPD und CDU auf die Kritik.

Auf Anfrage der RNZ wies Wolf die Äußerungen gegen seine Person "auf das Entschiedenste" zurück. Mit Blick auf Kraus sagte er: "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen." Alle männlichen Ortschaftsräte bis auf Karl Reidinger hätten am 7. Juni Stimmen verloren – "Kraus im übrigen die allermeisten", so Wolf, der von "billiger Polemik" sprach. Kraus brauche leider offensichtlich nach jeder Wahl jemanden zum "Dampfablassen". So habe Kraus vor fünf Jahren Reidinger übelst beschimpft, der es "gewagt" hatte, auch für das Amt des stellvertretenden Ortsvorstehers zu kandidieren, erinnerte sich Wolf. Er habe zuletzt nicht den ganzen Ortschaftsrat, sondern den Ortsvorsteher kritisiert. Der Ortsvorsteher als bezahlter "Ehrenbeamter auf Zeit" sei für die Versäumnisse in Altenbach verantwortlich.

Was die Sanierung der Ortsmitte angeht, will sich auch Staatssekretär Georg Wacker (CDU) äußern – in einem Pressegespräch am Freitag.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung