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20.07.2009

Auf dem Weg zum „Traum-Schulhof"

Auf dem Weg zum „Traum-Schulhof"

Die 4a hatte sich ein "Baumpuzzle" einfallen lassen. Foto: Dorn
(sk) Dass nicht länger graue Tristesse das Bild des Schulhofs prägt, wünschen sich eigentlich alle: Schüler und Lehrer der Kurpfalz-Grund- und Hauptschule ebenso wie Eltern und die Verwaltung. So fand auch das erste Sommerfest der Schule im Zeichen der Schulhof-Neugestaltung statt, dessen Erlöse dem Projekt zugute kommen sollen.

Ein Drittel der veranschlagten Gesamtkosten von 150000 Euro soll nach dem Willen eines Projektteams aus Eltern, Schülern und Lehrern durch Aktionen aufgebracht werden. "Ansonsten denken wir an Sponsoren, Förderanträge und Eigenleistung", erklärte Schülervater Hartmut Voss, der die Projektgruppe mit viel Elan leitet und ihre Arbeit beim Fest am Flipchart und in einer Beamerpräsentation darstellte.

Bestärkt wurde die Gruppe durch den Beschluss des Gemeinderats, die Planungskosten von 8000 Euro zu tragen. "Wir wollen kreativ sein, eine gute Konzeption haben, aber nicht fordern", betonte Voss. Kreativ wurden zunächst einmal die Schüler. Sie wurden gefragt, wie ihr "Traum-Schulhof" aussehen könnte, und dazu war ihnen eine Menge eingefallen.

Klettergerüste und eine Rutsche standen bei den meisten auf dem Wunschzettel, vielen der Jungen schwebte ein Bolzplatz vor, es gab aber auch ausgefallene Wünsche wie ein Baumhaus oder eine Seilbahn. "Die Kinder wünschen sich oft Sachen, die sie anderswo schon einmal gesehen haben", sagte Kornelia Werle.

Die Landschaftsarchitektin erhielt zusammen mit ihrem Partner Holger Luley den Planungsauftrag. Dieser Tage beginnen sie mit den Aufmaßarbeiten, und in drei Wochen wollen sie der Gruppe ihre Entwürfe vorstellen. Eine Auswertung der Schüler-Wünsche ergab, dass sich alle den Bereichen Ruhe, Natur, Spiel und Kreativität zuordnen ließen.

Auch das Schulfest folgte in seiner Konzeption dieser Idee. So gab es im Hof eine Hüpfburg, Stelzen, Bälle und andere Spielstationen. Bei dem "Baumpuzzle" der 4a ging es darum, einen in viele Teile zersägten Stamm richtig zusammenzusetzen und dabei festzuhalten, damit er nicht wieder auseinanderfiel. Geschicklichkeit war gefragt, als es galt, mit einer Wasserpistole einen Tischtennisball zu treffen. Um die Natur ging es am "Ameisenstand". Hier sollte man mit verbundenen Augen verschiedene Gerüche erraten. Kaffee und Zwiebeln fielen allen sofort ein, bei den getrockneten Blüten war dagegen mehr Fantasie gefragt.

Fortgesetzt wurde das Raten dann im Spiel um eine Ameisenfamilie, die sich am Geruch erkennt. Beim "Eichhörnchenspiel" hatten raffinierte Nager ihre Schätze vor Räubern im Gebüsch versteckt. Die "Räuber" sollten möglichst viele Walnüsse wieder finden. Auch die Kreativität kam nicht zu kurz: So zeigten die Mädchen der fünften Klasse Tänze zu fetziger Musik, und auch die 1a hatte einen Tanz einstudiert. An einem Bastelstand konnten die Festbesucher lernen, was man alles aus hölzernen Wäscheklammern basteln kann. Einfallsreichtum war bei der Suche nach einem neuen Schullogo gefragt.

Um den Ausflug eines Jungen ins Märchenland ging es beim Theaterstück der 2b, bei dem alle 19 Kinder mitwirkten. Ein Lied mit Querflötenbegleitung stimmte auf die Märchenwelt ein, in der es der kleine Rudi nicht nur mit Hänsel und Gretel zu tun bekommt, sondern auch mit der bösen Hexe und den sieben Zwergen.

Beim Kuchenbacken durften auch die Eltern ihre Kreativität austoben, und so lud ein üppiges Kuchenbuffet zur Kaffeepause ein. Draußen konnte man Würstchen oder Grillsteaks bekommen, für die Kinder gab es Eis. "Wir haben das zu sagenhaft günstigen Preisen von der Firma Langnese bekommen", dankte Voss. Zum Bereich Ruhe gehörten der Klangraum, der auf besondere Hör-Erlebnisse einstimmte und der Ruheraum der 2 a, wo Lehrerin Angelika Kidi die Besucher mitnahm auf Phantasiereisen in die Welt der Ritter und Märchen. In Decken gekuschelt, durften die Kinder bei gedämpfter Beleuchtung und Entspannungsmusik Abstand vom Trubel gewinnen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung