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03.09.2009

Bei dieser „Kinderolympiade" gab es nur Sieger

Von Karin Katzenberger-Ruf

Das kleine Mädchen auf dem Kamel schaut etwas ängstlich in die Runde. Dabei kann beim Ritt auf dem Wüstentier aus Plastik doch gar nichts passieren. Wer runterfallt, landet weich. Zu den Ferienspielen der Stadt im Sportzentrum gehörte jüngst die "Kinderolympiade" mit vielen Stationen. Das "Rodeo-Kamel" war eine davon. Auf dessen Rücken sollte man sich nur mit einer Hand festhalten. Die zehnjährige Johanna nahm die rechte. Mit der hat sie ansonsten auch ihre junge Schäferhündin Rike ganz gut im Griff. Auf der Hüpfburg, an der Weitsprunggrube, beim Torwandschießen, beim Sackhüpfen, beim Drei-Bein-Lauf oder beim Fahrradparcours der Verkehrspolizei, aber auch auf dem benachbarten Minigolfplatz sind ebenfalls sportliche Qualitäten gefragt.

Derweil geht es am Stand des DRK eher um das soziale Einfühlungsvermögen und darum, was zu tun ist, wenn’s "Teddy" schlecht geht. Dann könnte man mal Fieber oder Blutdruck messen oder, wenn nötig, einen Verband anlegen. Und was ist zu tun, wenn der beste Freund Nasenbluten hat? Die Frage stellt sich bei einem Quiz vor Ort. Nein, man muss nicht gleich die Polizei rufen. Es genügt, ihm ein nasses Tuch in den Nacken zu legen und den seinen Kopf nach vorn zu neigen. Derweil ist an der Station der Freiwilligen Feuerwehr der Tastsinn gefragt. In einem Sack sind Dinge zu ertasten, die es in jedem Haushalt gibt. Angefangen vom Dosenöffner bis zur Fernbedienung oder dem Abroller für Klebeband. Die Kinder haben wache Sinne, erkennen viele Gegenstände durch Fühlen.

Aber schauen wir nochmal beim Torwandschießen vorbei, wo gerade die sechsjährige Ann-Sophie in der Schlange steht und recht geschickt mit dem Ball umgeht, auch wenn sie keinen Treffer landet. Selbstbewusst hat sie zuvor verkündet: "Mein Papa war Fußballtrainer". Beim Weitsprung schafft die sportliche junge Dame dann glatt 2,40 Meter – genauso viel wie ihr großer Bruder. Das ist doch eine reife Leistung. Für dieses rund vierstündige Angebot im Rahmen der Ferienspiele war Rebecca Scheuermann aus dem Hauptamt der Stadtverwaltung zuständig.

Wer bei der Olympiade für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren an den Start ging, konnte sich dort einklinken, wo gerade am wenigsten los war. Und doch gab es in der Minigolfanlage, in der sich Kämmerer Volker Arras, Stadtbaumeisterin Astrid Fath und Wirtschaftsförderer Torsten Filsinger um die Kinder kümmerten, zwischendurch mal einen kleinen Stau. Neun Bahnen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden waren zu bewältigen. Das Alter spielte bezüglich Geschicklichkeit dort offenbar keine Rolle. "Der Kleinste ist der Beste", so Torsten Filsinger über die Gruppe, bei der der sechsjährige Jan dabei war.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung