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14.09.2009

Es kommt auf die Schätze des Inneren an

Es kommt auf die Schätze des Inneren an

(nip) "Alternde Menschen sind wie Museen – nicht auf die Fassade kommt es an, sondern auf die Schätze im Inneren." Mit diesem passenden Aphorismus der französischen Schauspielerin und Regisseurin Jeanne Moreau eröffnete Jutta Vierling, Leiterin der Seniorenbegegnungsstätte in Edingen, die Feier zum 25-jährigen Bestehen der Einrichtung (wir berichteten). Rund 50 Gäste, darunter Bürgermeister Roland Marsch sowie Gemeinderäte aller Fraktionen, nahmen teil. "Für uns alle ist das ein schöner Grund zum Feiern", sagte Marsch in seinem Grußwort. Schließlich sei die Begegnungsstätte ja eine kommunale Einrichtung, die vor 25 Jahren gegründet wurde, um den Senioren in Edingen einen Raum als Treffpunkt zur Verfügung zu stellen.

Im Jahr 1991 folgte eine weitere Begegnungsstätte in Neckarhausen. Beide werden im Auftrag der Gemeinde von Jutta Vierling und Monika Hirsch geleitet. Letztere brachte zur Feier "ihre" Neckarhäuser Senioren und die eigene Tatkraft fürs Ausschenken mit. Marsch dankte beiden für ihre Arbeit sowie seiner Mutter an dieser Stelle ganz persönlich. Friedel Marsch kommt seit vielen Jahren regelmäßig aus Abtsteinach im Odenwald an den Neckar, um Feiern in den Begegnungsstätten (aber auch beim VdK) musikalisch am Keyboard zu begleiten. "Das macht ihr auch Spaß", bestätigte ihr Sohn.

Die Bürgermeistermutter konnte sich an diesem Nachmittag bei Kaffee und Kuchen ganz entspannt zurücklehnen, denn für Musik sorgten diesmal andere. Blasius Hoffer, Urgestein der Edinger Unterhaltungsmusik und fitte 84 Jahre jung, griff zur "Quetschkommode", Stips Kraus-Vierling zur Gitarre. Das "Kufsteinlied" bot sich als Schunkelrunde regelrecht an und machte den Gästen so viel Spaß, dass sie das Ganze mit fröhlichen Juchzern und kleinen Jodlern hörenswert ergänzten. Auch als Tastenmann stellte sich Kraus-Vierling zur Verfügung. Gerd Löwenbrück, bekannter Edinger Bariton, der bevorzugt Tenorarien singt, präsentierte Opernarien in italienischer Sprache. Bei "La Donna e mobile", "Mamma" oder "La Montanara" flogen Löwenbrück die Herzen der Senioren zu. Dazu das Keyboard mit Streichersound – im Ergebnis zum Dahinschmelzen.

Etwas fürs Auge bot bei der geselligen Feier die Gruppe "Damenmode – selbst genäht". Unter der Leitung von Waltraud Karamann schneidern die Damen von der Akademie für Ältere seit 1993 sportlich elegante Mode mit einem Sinn fürs Besondere. "Mit geringen eigenen Mitteln und viel Kreativität wird die zu jedem Typ passende Kleidung entworfen, geschneidert, anprobiert und bei gelegentlichen öffentlichen Auftritten mit viel Charme vorgeführt", lächelte die Gruppenleiterin. Ob Winter, Frühling, Sommer oder Herbst, hier fand jeder Typ Tipps und Anregungen, um schick und strahlend auszusehen.

An den schön dekorierten Tischen, tags zuvor von Jutta Vierling und Tochter Yasmin eingedeckt, kreisten Alben mit Bildern und Texten, die die Entwicklungsgeschichte der Edinger Einrichtung dokumentieren. Für viel Bewegung zwischendurch sorgte Anneliese Wacker, die zweiwöchentlich Denksport- und Tischgymnastikangebote macht und dabei mit immer wieder neuen Choreografien überrascht.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung