Schriesheim im Bild 2023

14.09.2009

Jetzt geht es der Sau an den Pelz

(Von Sylvia Rothenburger) Wildschweine haben eine hervorragende Nase, wenn es um das Aufspüren von Leckereien in Wald und Feld geht. Dieser gute Riecher führte sie in den vergangenen Jahren oft in die Weinberge. Mit teilweise fatalen Folgen für die Winzer. Die Schweine durchpflügen nicht nur die Böden in den Weinbergen. Sie fressen mit Vorliebe gerade die besten Trauben an den Stöcken. Danach ist die Arbeit eines ganzen Jahres dahin und der Ernteausfall immens. Die Folge ist durchaus auch ein wirtschaftlicher Schaden, wenn die besten Gewächse nicht zu edlen Weinen verarbeitet werden können.

Auf Initiative der Winzergenossenschaft trafen sich daher die betroffenen Weinbauern und Jagdpächter, in deren Weinbergen und Revieren die Schweine in der Vergangenheit wüteten. Gemeinsam haben sie beraten, wie sie dem Problem dieses Jahr schon im Vorfeld der Lese begegnen können. Zwei gezielte Drückjagden in den Hängen des Vorgebirges wurden vereinbart, und zwar am 12. und am 16. September.

Am kommenden Samstag wird in den Revieren "Schriesheim II" – betroffen sind die Hänge zwischen Schriesheim und Dossenheim – ab 9 Uhr bis etwa 15 Uhr gejagt. In den Revieren des Jagdbogens "Schriesheim I" im Vorgebirge in Richtung Leutershausen ist die Drückjagd am Mittwoch nächster Woche. Die Stadt Schriesheim übernimmt am 16. September nach Bedarf die kurzfristigen Sperrungen von Wegen für den Verkehr. Eine solche Art der Bejagung von Wildschweinen sowie gesetzlich vorgeschriebene, Revier übergreifende Drückjagden, wie sie seit mehreren Jahren entlang der Bergstraße von Schriesheim bis Laudenbach und im vorderen Odenwald stattfinden, werden normalerweise nicht vor November und Dezember angesetzt. Zudem steht das Laub in den Weinbergen noch sehr dicht, was die Sicht der Jäger einschränken wird.

Hegeringleiter Karl Balmert bittet daher vor allem die Winzer, aber auch Spaziergänger und Radfahrer, sich an den Tagen der Drückjagden von den Weinbergen fernzuhalten – und das auch im Gebiet "Im Laubelt" zum Branich hin.
Umliegende Revierpächter beteiligen sich an den beiden Tagen mit individuell angesetzten Jagden gezielt dort, wo in der Vergangenheit Schäden aufgetreten sind, und das zu unterschiedlichen Tageszeiten. Das macht Sinn, damit jedes beteiligte Revier auch über eine ausreichende Zahl von Jägern verfügen kann.

Info: Die Schriesheimer Winzergenossenschaft bereitet sich auf den Start der Weinlese vor. Die Herbstversammlung ist am Donnerstag, 15. September, um 20 Uhr, im Hotel "Zur Pfalz".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung