Schriesheim im Bild 2023

29.09.2009

Lamers wird auch in Schriesheim für seine Präsenz belohnt

Schriesheim. Bundestagswahl: CDU-Abgeordneter knapp 1240 Stimmen vor Lothar Binding (SPD) – Bei Wahlbeteiligung Platz fünf im Wahlkreis.

Von Carsten Blaue.

Die kleinen Parteien haben zugelegt, die großen haben verloren, und trotzdem liegt die CDU deutlich als Wahlsiegerin vor der SPD: Das Ergebnis der Bundestagswahl spiegelte sich auch in Schriesheim wider.

Klarer Sieger im Kampf um das Direktmandat war auch in der Weinstadt Dr. Karl A. Lamers. Der CDU-Bundestagsabgeordnete holte 39,1 Prozent der Erststimmen, die über das Direktmandat entschieden. Zwar verlor Lamers gegenüber der Wahl im Jahr 2005 genau 3,7 Prozent in Schriesheims Wählergunst. Sein sozialdemokratischer Kontrahent Lothar Binding musste jedoch einen Einbruch von 9,3 Prozent hinnehmen und landete bei 25,2 Prozent. Die Wahlkreiskandidaten von B’90/Die Grünen, FDP und Linke erzielten dagegen Zuwächse.

Am stärksten legten die Liberalen mit ihrem Generalsekretär Dirk Niebel zu. Er erhielt 14,1 Prozent der Erststimmen – ein Plus von 5,6 Prozent gegenüber der Wahl vor vier Jahren. Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn hatte zwar immer wieder darauf hingewiesen, dass ihm die Erststimme gar nicht so wichtig wäre. Strategie war aber nicht die Sache der Wähler. Kuhn bekam 16,1 Prozent, was einem Zuwachs von 5,1 Prozent entspricht. Carsten Labudda von der Linken bekam 4,5 Prozent (plus 2,3 Prozent bei den Erststimmen). Auch in absoluten Zahlen liest sich Lamers’ Vorsprung in Schriesheim beeindruckend. Mit 3495 Stimmen lag er genau 1238 vor Binding, der 2257 Stimmen bekam. Um 2238 Stimmen war der CDU-Mandatsträger besser als Niebel (1257) und um 2055 besser als Kuhn (1440). Lamers’ beständige Präsenz vor Ort setzte sich gegen die bundespolitische Prominenz also deutlich durch.

Bei den Zweitstimmen ergab sich ein ähnliches Bild. Die CDU kam in der Weinstadt auf 33 Prozent, ein Minus von vier Prozent. Aber gegenüber der SPD ein deutlicher Vorsprung. Die Genossen kamen über 20,2 Prozent nicht hinaus – Verluste von knapp neun Prozent. Bei den Zweitstimmen konnten die Grünen weniger zulegen als bei den Erststimmen. Sie erzielten lediglich ein Plus von 2,1 Punkten und wurden mit 16,4 Prozent bei den Zweistimmen nur viertstärkste Kraft hinter der FDP, die auf 19,6 Prozent kam.

Bei Erst- und Zweitstimmen schafften die Liberalen exakt den gleichen Zuwachs in Schriesheim: Bei 5,6 Prozent lag das Plus auch beim zweiten Kreuzchen. Bei den Erststimmen reichte das allerdings noch für Niebel zum drittbesten Ergebnis vor Kuhn. Vertauschte Positionen also bei den Zweitstimmen zwischen diesen beiden.

Insgesamt waren 11299 Wähler zum Urnengang aufgefordert, genau 333 mehr als vor vier Jahren. Lag damals die Wahlbeteiligung noch bei 84,6 Prozent, sank sie am Sonntag um 4,3 auf 80,3 Prozent. Unter den zwölf Städten und Gemeinden des Wahlkreises ist dieses das fünftbeste Ergebnis. Schriesheim rangierte bei der Wahlbeteiligung hinter Edingen-Neckarhausen (80,7) und vor Laudenbach (80,1 Prozent).

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung