Schriesheim im Bild 2023

01.08.2003

Schriesheimer Solarfans sind begeistert

Der Sonne sei Dank: Die Solaranlage auf dem Dach des Schulzentrums übertrifft schon jetzt die Erwartungen

Schriesheim. Die Solaranlage auf dem Dach des Schulzentrums in Schriesheim ist eine Erfolgsstory. Der diesjährige Sommer - des einen Leid, des anderen Freud - ist für die vier Betreiber Christian Schwab, Alfred Burkhardt, Dietmar Hammen und Martin Schenk ein Geschenk des Himmels.

Rein statistisch gesehen ist an der Bergstraße eine jährliche Gesamtleistung von 830 bis 850 Watt rentabel - auch in Bezug auf die gewählten Solaranlagen auf dem Schuldach. "Doch die einzelnen Anlagen haben bis jetzt schon alle eine Leistung von über 700 Watt erbracht", freute sich Burkhardt. Die vier Betreiber sind damit ein erfolgreiches Beispiel für den Öko-Gedanken "think global, act local". Zusammen mit der MVV haben sie die Solaranlage gebaut und im Dezember 2002 in Betrieb genommen.

Es musste eine Gesellschaftsform gefunden, die Anlage versichert und Kredite beantragt werden. An dieser Stelle dankten Burkhardt und Schwab der Schriesheimer Volksbank. Sie half, die Kredite bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau zu beantragen. Schwab erklärte, das dieser Zwischenschritt mit einer lokalen Bank notwendig war, da es für eine Privatperson nicht möglich ist, bei der KfW direkt einen Kredit zu beantragen.

Auf die Frage nach dem Ursprung der Solar-Idee, wiesen Burkhardt und Schwab auf ihre umweltpolitischen Überzeugungen hin. So kam ihnen die Idee für den Bau einer Solaranlage auch im Zuge der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro, die sie verfolgten.

Natürlich wird von den Betreibern die langfristige Wirtschaftlichkeit nicht ganz außer Acht gelassen. So erklärte Schwab, "dass in zirka 12 Jahren der Break-Even-Point erreicht werden kann und wir in den Gewinnbereich kommen". In erster Linie ist es ihr Ziel, umweltverträgliche Alternativen aufzuzeigen. Erdöl, Erdgas und auch Kohle sind begrenzte Rohstoffe und werden zur Neige gehen. Und sauber sind sie auch nicht immer. Ein umweltverträglicher "Rohstoff", der noch lange in ausreichender Menge zur Verfügung steht, ist die Sonnenenergie. Und insofern fühlen sie sich schon als Solarpioniere, die mithelfen der Solartechnologie zum Durchbruch zu verhelfen. Ihrer Meinung nach der einzige Weg zu einer sicheren und ökologisch verträglichen Bereitstellung von Energie für die gesamte Erdbevölkerung.

Außerdem freuen sich Schwab und Burkhardt auf das Ende der Schulferien. Dann wird ein neues Kapitel in der Geschichte der Schriesheimer Solarzellen geschrieben: Die Klasse 11c des Kurpfalz-Gymnasiums hat eine Schautafel entwickelt und gebaut. Auf dieser Schautafel, angebracht im Hof des Schulzentrums, erfährt in Zukunft jeder Interessierte, welche Gesamtleistung die Anlage bisher erbracht hat, wieviel sie momentan leistet und wieviel Kohlendioxid mit Hilfe der Solaranlage eingespart werden konnte.

Wünschenswert, so Schwab zum Schluss, wäre es, wenn in Zukunft generell der Bau von Solareinheiten in die Planung von Neubaugebieten mit einbezogen würde. Und dazu gehört, die Dächer der Häuser nach Süden auszurichten. Dann käme der Wirkungsgrad von Solarmodulen voll zur Geltung.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung