Schriesheim im Bild 2023

14.08.2003

Brennen kann es im Wald immer

Deshalb wird die Feuerwehr auch bei dieser Trockenheit nicht nervös
Schriesheim. (fr) "Gott sei Dank, ist bisher nichts passiert", meint Georg Weber, Kommandant der Feuerwehr Schriesheim, und wischt sich den Schweiß aus der Stirn.

Denn auch die riesige Schriesheimer Waldgemarkung, die sich von Schriesheim bis Wilhelmsfeld im Osten und Leutershausen im Norden erstreckt, ist von der akuten Waldbrandgefahr bedroht. Vor kurzem kam es zwischen Schriesheim und Altenbach zu einem kleineren Vorfall, als ein Heuwaagen Feuer fing. Die Feuerwehr brachte den Brand schnell unter Kontrolle. Einige Schaulustige standen dennoch unbeeindruckt mit der Zigarette in der Hand daneben und sahen den Feuerwehrleuten bei der Arbeit zu. "Die Leute unterschätzen einfach die Gefahr" , beurteilt Weber so ein Verhalten.

Regelmäßige Übungen im Wald
Um im Fall der Fälle gut vorbereitet zu sein, führt die Schriesheimer Feuerwehr immer wieder "Waldübungen" durch. Das sieht so aus, dass die Feuerwehrleute mit einer Karte in der Hand in die Schriesheimer Gemarkung fahren. Mit ihren mächtigen Feuerwehrautos werden sie über Funk durch das Wegelabyrinth zu einer bestimmten Stelle im Wald gelotst. "Wenn die sich verfahren, kann es schon mal 20 Minuten dauern, bis sie wieder auf dem richtigen Weg sind", meint Weber. Um das im Ernstfall zu verhindern, wird im Wald geübt. Bei einer anderen Übung wird ein Waldbrand vorgetäuscht. Hier geht es darum, schnell einen Bach oder eine andere Wasserquelle im Wald ausfindig zu machen. Durch diese Übungen bekommen die Feuerwehrmänner mehr Routine und sind so besser auf den Ernstfall vorbereitet. Einfach, weil sie sich im Wald besser auskennen.

Auf spezielle Maßnahmen, um die Waldbrandgefahr einzudämmen, wurde bisher noch verzichtet. Nur die Forstämter schicken Beobachter in den Wald, um nach Brandherden Ausschau zu halten. Es existiert auch keine besondere Notfallhotline neben der bekannten 112. Damit die Feuerwehr rechtzeitig eingreifen kann ist sie aber auf Mithilfe angewiesen. Jeder der einen Waldbrand bemerkt, ist aufgerufen, sich sofort mit der Feuerwehr in Verbindung zu setzten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung