Schriesheim im Bild 2023

09.09.2010

„Warum lassen wir uns das bieten?"

„Warum lassen wir uns das bieten?"

Selbst ein PC-Monitor liegt zur Zeit am Wegesrand im Gebiet der neu angelegten Weinberg-Terrassen. Foto: Dorn
Von Carsten Blaue

Schriesheim. Die Weinberge sind nicht nur das wichtigste Kapital für Schriesheims Winzer. Für die Stadt und ihre Bürger sind sie ein Stück Naherholung und Identität, für Gäste von auswärts ein beliebtes Ziel. Sei es, um zu wandern und den Atem beraubenden Blick in die Rheinebene zu genießen oder um etwas über den Ort, seine Natur und den Wein zu lernen. Und zwar auf dem Themenweg, der in den südlichen Weinlagen im Zuge der Rebflurbereinigung eingerichtet wurde und mit Info-Tafeln einen Überblick über Flora, Fauna und Historie gibt. Kurz: Die Weinberge sind wertvoll.

Ein paar Zeitgenossen scheinen sich darüber aber nicht im Klaren zu sein. Müll und Vandalismus in den Wingerten sind Probleme, die zwar immer wieder mal angesprochen werden. Doch so deutlich wie Harald Weiss hat noch niemand darauf hingewiesen. Am Rande der Pressekonferenz zur Weinwanderung kam er am Dienstag auf dieses Thema.

Eine E-Mail, die ihn kürzlich von einem Genossenschaftswinzer erreichte, brachte das Fass für den Geschäftsführer der Winzergenossenschaft zum Überlaufen. Erneut wurden ihm Bilder von Müll in den Reben zugeschickt. "Warum lassen wir uns das von einer Minderheit bieten?", fragte Weiss in die Runde der Winzer und Gastronomen. In den Weinbergen liegen Unrat und Schrott, unzählige zerbrochene Flaschen, Papier oder auch mal ein kaputter Computer-Monitor. Weinberghütten sind mit Graffiti beschmiert. Reben werden kaputt getreten oder ausgegraben und geklaut, Stickel herausgerissen. Auf den Wegen liegen Scherben, die den Reifen der Weinbergschlepper zusetzen: "In Zukunft sollte jeder Winzer wohl besser einen Besen in seiner Grundausstattung mitführen", schrieb der Winzer an Weiss.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung