Schriesheim im Bild 2023

28.01.2011

„Identifikation mit der Stadt"

„Identifikation mit der Stadt"

Von Stephanie Kuntermann

Die Bürger haben das Wort. Sie bekommen die Gelegenheit, ihre Ideen zur Gestaltung der beiden öffentlichen Flächen am OEG-Gelände einzubringen. Plan: MVV regioplan

Schriesheim. Das Votum des Gemeinderats hätte nicht deutlicher ausfallen können: Einstimmig sprach sich das Gremium gestern Abend für einen Bürger-Wettbewerb bei der Gestaltung der öffentlichen Plätze am OEG-Areal aus. FDP-Stadtrat Wolfgang Renkenberger bezeichnete das Vorhaben als "gute, spannende Sache". Die Einbeziehung der Bürger sei umso sinnvoller, als es sich bei dem Platz um "das Tor nach Schriesheim" handle, hob Michael Mittelstädt (CDU) hervor.

Bei der Debatte wurden aber auch kritische Stimmen laut. "Wir hätten es lieber gesehen, wenn die Verwaltung anstelle des Büros MVV regioplan den Wettbewerb betreuen würde", monierte Sebastian Cuny (SPD). Angesichts der schwierigen Haushaltslage seien zusätzliche Kosten von 12 800 Euro "ein wahrlich hoher Preis". Sie selbst würde sich nicht zutrauen, Flächen wie die am OEG-Bahnhof zu gestalten, gab Jutta Becker (FW) zu und äußerte Zweifel, ob eine solche Aufgabe einen Laien nicht ohnehin überfordere. "Die Planung umfasst außerdem nur Teilflächen", kritisierte sie und äußerte den Wunsch nach einer Gesamtplanung.

Nach den Vorstellungen des Büros MVV regioplan soll es nämlich nur um bestimmte Flächen gehen, darunter der Platz südlich des Hotels "Zur Pfalz" in Verlängerung der Bahnhofstraße und die Grünfläche in Verlängerung der Theodor-Körner-Straße, wie Projekt-Betreuer Thomas Thiele anhand der Pläne erörterte. Dazu gehört eine Grünanlage, unter der zukünftig das Gleisrichterunterwerk der RNV untergebracht wird. "Es geht um Flächen von 2000 Quadratmetern", erläuterte Bürgermeister Hansjörg Höfer die Dimensionen.

Schon deshalb brauche die Stadt ein Büro, das die Rahmenbedingungen festlege: "So eine Bürgerbeteiligung ist nicht umsonst zu haben." Der Anregung Siegfried Schlüters (CDU), dass die RNV angesichts eines Gesamtvolumens von 60 Millionen Euro für den zweigleisigen Ausbau zwischen Schriesheim und Weinheim die 12 800 Euro übernehmen könne, erteilte Höfer eine Absage: "Die RNV ist nur für Gleiskörper und Bahnsteige zuständig."

Er verspreche sich vom Wettbewerb eine Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt, erklärte Höfer weiter. Dem Sieger sollten zudem Preise in Form der Einkaufsgutscheine "Schriesheimer Strahler" winken. GL-Fraktionssprecher Christian Wolf schlug vor, eine Kommission zur Vergabe der Preise einzusetzen. In einer Auftaktveranstaltung am 17.Februar wird der Wettbewerb vorgestellt. Jeder Interessent bekommt dann ein Exposé und perspektivische Darstellungen des Platzes.

Bis Anfang April haben die Teilnehmer Zeit, ihre Pläne einzureichen. Beim Bürgertag am 15. Mai sollen sie der Öffentlichkeit präsentiert werden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung