Schriesheim im Bild 2023

28.02.2011

Ende des Mathaisemarkts ist der Startschuss

Von Lutz Engert

Bergstraße. Dass es für Schriesheimer (fast) nichts Wichtigeres als den Mathaisemarkt gibt, ist an der Bergstraße längst bekannt. Dass das Unternehmen Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) auf das größte und erste Volksfest im Jahr Rücksicht nimmt, ist aber neu. Entsprechend selbstbewusst gab sich Hansjörg Höfer gestern Morgen. "Wir geben mit dem Ende des Mathaisemarkts den Startschuss für den zweigleisigen Ausbau", meinte Schriesheims Bürgermeister. Gemeinsam mit seinen Kollegen aus Hirschberg und Weinheim sowie RNV-Vertretern stellte Höfer die Maßnahme im Weinheimer Rathaus vor. Ab Montag, 21. März, wird an der Bergstraße das zweite Gleis verlegt. Dazu wird die Strecke zwischen Schriesheim und Weinheim bis Oktober gesperrt und ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

In beide Richtungen bringen Busse von Ersatzhaltestellen aus die Fahrgäste an ihr Ziel – allerdings dauert die Fahrt etwas länger. "Mit etwa zehn Minuten Verspätung" rechnete Franz-Wilhelm Coppius. Das bedeute, so der Bereichsleiter Fahrbetrieb, dass RNV-Kunden, die zum Beispiel von Weinheim nach Schriesheim unterwegs sind, in der Weinstadt einen Zug später erwischen. Das sei aber nicht weiter problematisch, da ab Schriesheim in Richtung Heidelberg schon jetzt der Zehn-Minuten-Takt gelte. Die Busse fahren bis 20 Uhr alle 20 Minuten, von 20 bis 22 Uhr im Halb-Stunden-Takt und ab 22 Uhr jede Stunde. Zu den Hauptverkehrszeiten setzt die RNV mindestens zwei Fahrzeuge pro Fahrt ein. "Wir sind vorbereitet", versicherte Coppius. Mit anderen Worten: Zwischen 7 und 8 Uhr sowie zwischen 13 und 14 Uhr sind auch mal drei Busse im Einsatz. Auch personell rüstet das Unternehmen auf und stellt vor allem zu Beginn der Maßnahme zusätzliche Mitarbeiter ab. "Wir haben Reserven in der Hinterhand", betonte Coppius.

Am genauen Fahrplan tüfteln der Fahrbetriebsleiter und seine Kollegen allerdings noch. Dieser soll aber rechtzeitig vor Beginn der Bauarbeiten veröffentlicht werden. Informiert werden die Bergsträßer in den kommenden Tagen auch bei drei Veranstaltungen. Sowohl in Hirschberg als auch in Weinheim und Schriesheim steht die RNV Rede und Antwort. Auch die drei Baustellenbeauftragten sind auf viele Anfragen vorbereitet, wie alle Beteiligten bestätigten. "Größtmögliche Transparenz" versprach Hirschbergs Gemeindeoberhaupt Manuel Just. Entsprechend offen und deutlich skizzierte Norbert Buter die Maßnahme. "Es wird schwer zur Sache gehen", erklärte der Bereichsleiter Infrastruktur. Auf insgesamt neun Kilometern Länge verlegt die RNV das zweite Gleis. Ab Oktober soll die Strecke dann zweigleisig befahrbar sein – abgesehen von der Ortsdurchfahrt in Großsachsen und einem Stück in Schriesheim. Aus Platzgründen wird die OEG dort auch künftig eingleisig unterwegs sein. Buter, Just und Dr. Torsten Fetzner baten die Anwohner um Verständnis und Toleranz. "Es wird zu Belästigungen kommen", kündigte Weinheims Erster Bürgermeister an. Die Baumaßnahme sei mit Lärm und Schmutz verbunden. Außerdem wird nach Auskunft Fetzners fast rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche gearbeitet.

Info: Aktuelle Informationen über den Verlauf der Maßnahme sind im Internet unter www.rnv-online zu finden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung