Schriesheim im Bild 2023

29.07.2011

Verschönerung der Ortsmitte kann beginnen

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. Mit der Vergabe der Bauarbeiten machte der Gemeinderat vorgestern den Weg frei für die Arbeiten am ersten Bauabschnitt des Altenbacher Ortsmittelpunktes. Das Gremium beauftragte einstimmig die Waibstadter Firma "Der Steinsetzer" mit den Tiefbau- und Pflasterarbeiten am Hof der Grundschule.

"Was lange dauert, kann nun endlich angepackt werden", bemerkte CDU-Stadtrat Karl Reidinger und meinte damit nicht nur die Vorgeschichte der Planung, sondern auch den holperigen Ablauf bei der Vergabe. Schrieb doch die Stadt zehn Baufirmen an, von denen aber acht Absagen schickten. "Die Auftragsbücher sind voll, das sollte uns ja auch freuen", kommentierte Rainer Dellbrügge (SPD), bedauerte aber, dass kein ortsansässiges Unternehmen zu den zwei Firmen gehörte, die Angebote abgaben. Man könne froh sein, dass überhaupt zwei Angebote eingingen, fand Robert Hasenkopf (GL). Das zweite Problem ergab sich beim Material für die Umfassungsmauer. Hier hatten sich Gemeinde- und Ortschaftsrat für Sandstein entschieden - zum einen, um den dörflichen Charakter des Hofs hervorzuheben, zum anderen, um eine optische Entsprechung zum Sockel des Schulhauses herzustellen.

Der günstigere chinesische Sandstein sei derzeit jedoch nicht lieferbar, bedauerte Stadtbaumeisterin Astrid Fath: "Das hat sich erst heute ergeben." Der Steinbruch in Yunnan sei geschlossen worden, eine Wiedereröffnung derzeit ausgeschlossen. Die Alternative war Sandstein aus dem Neckartal, der das Angebot um rund 6300 Euro teurer macht. Wegen der momentanen Hochkonjunktur steigen die Gesamtkosten zudem um etwa zwölf Prozent. Die jetzt beschlossene Vergabesumme von 245 400 Euro liegt damit deutlich über den von der Plattner-Stiftung im letzten Frühjahr gespendeten 220 000 Euro. Einig war man sich im Gemeinderat darin, dass der Zeitpunkt für den Baubeginn in den großen Ferien gut gewählt sei, so Reidinger: "Damit wird der Schulbetrieb nicht beeinträchtigt." Allerdings, dämpfte Fath gleich die Erwartungen, habe der Sandstein "extreme Lieferzeiten" zwischen fünf und sechs Wochen. Eine Fertigstellung oder auch nur ein Baubeginn des Mäuerchens während der Ferien ist damit auszuschließen. "Trotzdem hoffen wir auf eine zügige Ausführung der Bauarbeiten", bekräftigte Altenbachs Ortsvorsteher Alfred Burkhardt (FW).

Er freute sich, dass der Gemeinderat jetzt eine Entscheidung für die Gestaltung des Hofes getroffen habe, die mit dem Ortschaftsrat und nicht über ihn hinweg ergangen sei. Damit spielte er auf die vorangegangenen Diskussion über die Funktion des Hofes an, die Ortschaftsrat Dieter Lucke (SPD) noch in diesem Frühjahr als "unendliche Geschichte" bezeichnete. Zentrales Thema war seinerzeit die Nutzung als Spiel- oder "Multifunktionsplatz", wobei letztere im Ortschaftsrat eine Mehrheit fand.

"Die Eltern der Altenbacher Grundschüler freuen sich hauptsächlich über das architektonisch schöne, harmonische Schulgebäude", war Burkhardts Erfahrung.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung