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13.10.2011

"Ein großer Schritt für Altenbach"

"Ein großer Schritt für Altenbach"

Noch ist er eine Baustelle, aber bis zum Ende der Herbstferien soll der Schulhof in Altenbach freigegeben werden. Foto: Dorn

Von Alexander Albrecht

Schriesheim. Die Altenbacher Ortsmitte nimmt allmählich Gestalt an. Stadtbaumeisterin Astrid Fath informierte vorab die Presse und am Dienstag den Ortschaftsrat über den Stand der Arbeiten auf dem Schulhof. Für Diskussionen hatte bei einem Vor-Ort-Termin der Freien Wähler Ende September das verlegte Beton-Pflaster gesorgt. Wegen des starken Sonnenlichts wirkten die Steine grau. In Wirklichkeit aber, das versicherte Fath nun erneut, hätten sie einen leichten Gelbton. Mittlerweile sind auch große Teile der Mauer an der Rathausstraße eingezogen worden. Diese besteht aus echtem Neckartaler Sandstein.

Lob gibt es von Fath für die "leistungsfähige" Baufirma, die in den Sommerferien losgelegt hat und die Arbeiten bis zum Ende der Herbstferien abgeschlossen haben will. "Wir hatten mit der Firma ganz schönes Glück", berichtet die Stadtbaumeisterin. Denn wegen der guten Auftragslage in der Baubranche ist es für die Kommunen gegenwärtig schwer, gute Handwerker zu finden. "Die picken sich momentan die Rosinchen raus", erzählt Fath.

Probleme habe es allerdings bei der Verdohlung des Altenbachs gegeben. Fath rechnet mit Mehrausgaben, die sie noch nicht beziffern kann. Rund 240 000 Euro sollte das Bauprojekt eigentlich kosten. Den Löwenanteil (200 000 Euro) übernimmt SAP-Gründer Hasso Plattner. Dazu kommen in jedem Fall Landesmittel. Altenbach profitiert vom Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) des Landes Baden-Württemberg. Ziel von ELR ist es, die innerörtliche Entwicklung und die Ortskerne zu stärken.

In den Genuss der Förderung kommen freilich nicht nur Städte und Gemeinden, sondern auch Privatpersonen. "Es geht dabei vor allem um die Sanierung im Bestand", erklärt Fath. Geförderte Maßnahmen sind beispielsweise der Austausch von Fenstern und Türen, die Wärmedämmung oder wenn Scheunen zu Wohnzwecken umgenutzt werden sollen. "Die Bedingungen sind relativ stringent", so Fath. 5000 Euro netto beträgt die Förderung mindestens.

Eine erste private Baumaßnahme wird in diesem Jahr bezuschusst. Wer sich ebenfalls für eine ELR-Förderung interessiert, soll sich an das Stadtbauamt (Telefon: 0 62 03 / 60 22 10) oder die Stadtentwicklung GmbH (Steg) in Stuttgart (Telefon: 0711 / 21 06 81 82) wenden. Im Kostenrahmen will indes die Stadt bleiben - trotz der Mehrausgaben bei der Bachverdohlung. Bürgermeister Hansjörg Höfer ist guter Dinge. Zumal neben der ELR-Förderung und der Plattner-Spende auch noch Haushaltsmittel in Höhe von 50 000 Euro zur Verfügung stehen. "Dies ist ein ganz großer Schritt für Altenbach", sehnt Höfer die Freigabe des neu gestalteten Dorfmittelpunkts herbei. "Das Ortsbild wird deutlich attraktiver", ist der Bürgermeister sicher. Die Einwohnerzahl Altenbachs ist zuletzt unter die 2000er-Marke gefallen. Das ist einerseits dem demografischen Wandel geschuldet, andererseits stellt es Fath vor ein Rätsel. "Der Ort ist mit dem ÖPNV gut zu erreichen, von schöner Natur umgeben und gerade für Menschen interessant, die in den Oberzentren Mannheim und Heidelberg arbeiten", ist die Stadtbaumeisterin überzeugt. Und die Verschönerungsmaßnahmen sollen weitergehen. Bis Oktober 2012 will die Verwaltung das Konzept für einen ELR-Aufstockungsantrag erarbeiten. Konkret für den Bereich zwischen der verschönerten Ortsmitte und dem Rathaus. Zukunftsmusik.

Gestern Abend befasste sich der Ortschaftsrat zunächst mit der Wahl der Baumart auf dem Schulhof. Die Verwaltung schlug Linden vor. Richtig in Form gebracht bilden sie eine Art Baumdach, das Schatten spenden und die Menschen zum Verweilen einladen soll.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung