Schriesheim im Bild 2023

27.08.2003

Bald können Radler Gas geben

Ab September wird an der B 3 der Radweg verlängert.

Schriesheim. (cj) Stellen wir uns einmal diese Szene vor: Ein Mann aus Schriesheim, der jeden Morgen entlang der B 3 zur Arbeit fährt, ärgert sich gewaltig. Grund: Ausgerechnet auf der Ortsdurchfahrt der viel befahrenen Bundesstraße endet der Radweg ziemlich abrupt; nämlich an der Ladenburger Straße - er hört einfach auf. Jeder, der in Schriesheim mit dem Drahtesel unterwegs ist, hat sich darüber schon einmal geärgert. Pötzlich ist kein Radweg mehr in Sicht. Der Radler kennt das schon. Er kommt aus Richtung Industriegebiet und will nach Leutershausen zur Arbeit. Aber nur schiebend kann er sich einen Weg durch die fahrenden Autos bahnen, und so die gegenüberliegende Straßenseite erreichen. Das ist nicht nur lästig, sondern auch gefährlich.

Die Radler können aufatmen: schon in den nächsten Wochen beginnen Bauarbeiten an einem neuen Radweg, der dann auch jenseits der Ladenburger Straße weiter in Richtung Norden führt. Noch vor Jahresende, wenn der Zeitplan der Bauarbeiten stimmt, können sie ungebremst weiterradeln. Ab November brauchen sich die Radler dann nicht mehr aufregen - sie können Gas geben. Bis dahin soll der durchgehende Radweg entlang der B 3 fertig sein.

Mitte September, gleich nach dem Straßenfest, geht's los. Gebaut wird von der Einmündung der Ladenburger Straße bis hin zum Rindweg. Nach dem Ende des Ausbaus, soll der ein Meter breite Gehweg soll auf mindestens 2,80 Meter verbreitert werden, an der breitesten Stelle wird er sogar bis 3,60 Meter messen. Aus dem momentanen Gehweg wird ein kombinierter Geh- und Radweg. Fußgänger und Radfahrer müssen sich einen Weg teilen. Die Fahrradfahrer radeln auf rotem Untergrund, die Fußgänger bewegen sich auf der hellen Seite. Im Gegensatz zu den Fußgängern und Radfahrern, werden sich die Autofahrer hinterher ein wenig einschränken müssen: Ihre Fahrbahn wird nämlich deutlich schmäler. Auf der einen Seite grenzt die Straße an den neuen Radweg, auf der anderen an die OEG-Schienen.

Natürlich werden bei den Baumaßnahmen, die auf zwei Monate angelegt sind, Staus und Behinderungen nicht zu vermeiden sein. Das bedeutet einige Einschränkungen für Fußgänger, Radfahrer und auch für die Autofahrer. Wahrscheinlich müssen sich alle auf eine einspurige Verkehrsführung einrichten. Auch technisch ist die Baumaßnahme nicht einfach: Vor allem am Wiesenweg, wo der neue Weg ja über den Kanzelbach führen muss. Die Experten des Heidelberger Straßenbauamtes sprechen von einer so genannte "Kappenvergrößerung". Deshalb konnte das Straßenbauamt gestern auf Anfrage der RNZ selbst noch keine genauen Angaben zu den Kosten machen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung