Schriesheim im Bild 2023

29.08.2003

Bayerische Farben im JUTS

Renovierung in Eigenarbeit läuft auf Hochtouren - Vorstand arbeitet weiter am guten Ruf des Jugendtreffs.

Schriesheim. (cj) Im Schriesheimer JUTS tut sich etwas. Seit Ende Juni sind die jugendlichen Betreiber des Jugendtreffs schon am Renovieren.

20 freiwillige Helfer und der Vorstand haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihr JUTS zu verschönern. In Eigenarbeit wollen die Jugendlichen ihren Treffpunkt in neuem Glanz erstrahlen lassen, und vor allem wieder helle Farbtöne benutzen. Bernd Molitor, der Vorsitzende des JUTS, erklärt das so: "Blau und Weiß sind die JUTS- Farben, deshalb soll alles wieder hell werden, um eine sommerliche Stimmung zu bekommen."

Die Arbeiten laufen gut, die dunkelrote Farbe ist überstrichen, die durchgesessenen Sofas sind auf den Sperrmüll gewandert und die Fenster schmücken schon marineblaue Rollos. Für die neue Einrichtung durchforsten sie den "Sperrmüll" und kommen so kostenlos an Tische und verschiedene Sitzgelegenheiten. Für das neue Graffiti, das eine ganze Wand einnehmen soll, wird noch ein Künstler gesucht, der sich im JUTS verewigen möchte. Nach Ende der Sommerferien kann im JUTS wieder fröhlich gefeiert werden, "mit 'ner schönen Party am Anfang der Schulzeit", freut sich Johannes Scharr, der Beisitzer vom JUTS. Und über einen neuen Flipper würde sich das JUTS übrigens freuen.

Neben den Renovierungsarbeiten haben die Betreiber des JUTS aber noch ein anderes Problem, das eigentlich gar nichts mit ihnen zu tun hat, wie sie betonen. Seit einiger Zeit hat nämlich auch eine andere Gruppe den oberen Schulhof für sich entdeckt. Etwa 20 Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren sorgen für Unruhe. Lärm und Dreck sind die gravierendsten Punkte, die vor allem die Oberstadtbewohner stören (wir haben ausführlich berichtet).

In den Pfingstferien war das Problem allabendlich konkret. Und bis heute ist es nicht ganz gelöst. Das ist nur zu gut zu verstehen. Flecken von geworfenen Eiern an der Schulwand und liegengelassener Müll nerven die Betreiber und Gäste des JUTS aber genau so sehr. Doch wollen sie sich die Randale nicht anhängen lassen, da sie sich dafür nicht verantwortlich fühlen. Dennoch haben sie die ignoranten Jugendlichen, die aus der näheren Umgebung stammen und mit ihren Motorrollern anreisen, schon des Öfteren zur Rede gestellt. Ihnen wurde die Problematik erklärt und ein Besen in die Hand gedrückt. "Dann funktioniert es ja auch, aber wir haben auch keine Lust, für die das Kindermädchen zu spielen", erklärt Molitor. Von verschiedenen Randalierern hat die Polizei sogar schon die Personalien aufgenommen, doch da sie sich als geschlossenes System präsentieren, wird einfach alles geleugnet. Problemlösung fehlgeschlagen.

Wichtig bei der ganzen Sache ist den JUTS- Leuten eins: sie selbst sind nicht dafür verantwortlich. Zwar ist der Jugendtreff gleich nebenan, aber hier wird darauf geachtet, dass bestimmte Regeln eingehalten werden. Beispielsweise wird der Boden abends gekehrt und die Öffnungszeit bis 23 Uhr eingehalten. Das JUTS wird weiter versuchen, die Randalierer zur Vernunft zu bringen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung