Schriesheim im Bild 2023

03.09.2003

Ein Augenzentrum für die alte Sparkasse

Der Schriesheimer Augenarzt Dr. Steffen Rabethge und die Familienheim EG packen den Um- und Ausbau des Gebäudes an.

Von Roland Kern

Schriesheim. Die Region wirft wieder mal ein Auge auf Schriesheim. Bis Anfang nächsten Jahres will der Schriesheimer Augenarzt Dr. Steffen Rabethge im Gebäude der alten Sparkasse ein "Augenzentrum" eröffnen: mit einer chirurgischen Augenpraxis, einer Sehschule und einem Optikergeschäft. Der Umbau beginnt schon in den nächsten Wochen.


Rabethge (Foto: Dorn) hat Anfang des Jahres die ehemalige Bentrup-Praxis in der Heidelberger Straße übernommen. Dem 36-jährigen Mediziner wurde aber bald klar, dass er eine moderne Augenarzt-Praxis nicht nur konventionell führen wollte, sondern sich auch der Augenchirurgie widmen möchte. Wie Rabethge gestern im Gespräch mit der RNZ erläuterte, werden an die Augenärzte aufgrund fortschreitender moderner Behandlungsmethoden immer höhere chirurgische Ansprüche gestellt.

Der Standort Schriesheim

Denen will sich der Wahl-Schriesheimer stellen, der mehr als fünf Jahre in der Augenklinik des Mannheimer Klinikums chirurgische Erfahrungen gesammelt hat. Immer häufiger gehören Laseroperationen zum Handwerkszeug eines Augenarztes. Das alte Sparkassengebäude fand er selbst nicht unpassend. "Das sieht von außen schon aus wie eine Klinik", beschreibt er seine ersten Eindrücke.

Das Gebäude an der Ecke Kirchstraße/Bismarckstraße steht bekanntlich leer, seit die Sparkasse Rhein-Neckar-Nord vor zwei Jahren in die Hübsch'sche Mühle umgezogen ist. Es ging damals in die Hände der Mannheimer Baugenossenschaft Familienheim über, den Bauherren der Hübsch'schen Mühle - und steht seither leer. Bei Familienheimchef Gerhard Burkhardt traf der Augenarzt auf offene Ohren. Denn mit der künftigen Nutzung des eher praktischen als schönen Gebäudes, hatte der in Schriesheim wohnhafte Bauunternehmer ein Problem. Zwischenzeitlich schielte Burkhardt auf ein Museum oder eine Kunsthandlung - das scheiterte aber an mangelndem Interesse der jeweils befragten Kunstsammler.

Doch ab nächsten März gilt Burkhardts Augenmerk der Medizin. Schon in den nächsten Wochen beginnt der Umbau des bis dato schmucklosen Gebäudes. Der Eingangsbereich zur Kirchstraße wird verschönert, an den Seiten werden große Schaufenster für den Optikerladen herausgebrochen. Der Umbau bringt der Stadt in exponierter Lage außerdem einen städtebaulichen Effekt.

Drinnen wird ein Fahrstuhl eingebaut. Im oberen Stockwerk will sich Dr. Steffen Rabethge seine vergrößerte Praxis einrichten. Neben dem Optiker werden im Erdgeschoss die Operationsräume installiert.

Grundsätzlich sollen die Operationen stationär ablaufen, in besonderen Fällen können die Patienten aber auch unter ärztlicher Aufsicht eine Nacht in der Praxis bleiben. Schon im nächsten Jahr werden auch neue Arbeitsplätze geschaffen, weil der Arzt zusieht, dass er sein Mitarbeiterteam in den erweiterten Räumen von zwei auf fünf Angestellte aufstockt.

Komplettiert wird das Augenzentrum durch eine "Sehschule", in der eine besonders kindgerechte Therapie bei frühen Augenproblemen angewendet werden kann.

Rabethge hat sich übrigens ganz speziell für den Standort Schriesheim entschieden. Augenzentren dieser Art gibt es bislang nämlich nur in den Großstädten. Er hält allerdings eine Einrichtung gerade in einer Kleinstadt mit großem Einzugsgebiet und vor allem mit vier Altenheimen am Ort für wichtig. "Stellen Sie sich vor, ich müsste jede alte Dame, die über Grauen Star klagt, nach Heidelberg schicken."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung