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16.04.2012

Heute werden "Stolpersteine" verlegt

Heute werden "Stolpersteine" verlegt

Von Stephanie Kuntermann

Am Mittwoch kommt Gunter Demnig nach Schriesheim, um Stolpersteine zu verlegen. Auch in Weinheim hat er bereits die kleinen Gedenktafeln aus Messing in die Bürgersteige betoniert. Foto: Dorn

Schriesheim. Wenn es am Mittwoch Vormittag in der Heidelberger Straße zu Verkehrsbehinderungen kommt, dann wegen ungewöhnlicher Pflaster-Arbeiten: Ab 10 Uhr verlegt der Kölner Künstler Gunter Demnig, beginnend vor dem Haus Heidelberger Straße 5, insgesamt zwölf seiner "Stolpersteine" in der Kernstadt.

Sie haben exakt die Maße 96 mal 96 mal 100 Millimeter und werden in ein Betonbett verlegt. Die Installation erfordert keine allzu aufwändige Vorbereitung: "Insgesamter Aushub nur zwölf Zentimeter tief" heißt es auf Demnigs Homepage.

Der Künstler, der seit 1997 "Stolpersteine" verlegt, überlässt nichts dem Zufall: vom Ratschlag, doch vor der Terminvereinbarung die Genehmigung des Bauamts einzuholen über eine Sonder-Parkgenehmigung bis zur Begehung mit Mitarbeitern des städtischen Bauhofs.

Die Vorbereitung ist ihm wichtig, und auch der Ablauf der Verlegung. Feierlich soll es zugehen, schließlich handelt es sich bei den "Stolpersteinen" um kleine "Denkmäler". Für jede von den Nazis verfolgte oder vertriebene Person gibt es einen Stein, der im Gegensatz zu seinem Namen nicht wirklich eine Stolperfalle für Passanten werden, sondern beim Anschauen zum Nachdenken über den jeweiligen Menschen anregen soll. Für den feierlichen Teil der Verlegung sind Pfarrerin Suse Best und Pfarrer Ronny Baier zuständig sowie Schüler der Kurpfalz-Realschule und Bürgermeister Hansjörg Höfer. Innehalten und "stolpern" über diese ursprünglich als Hinweise auf die letzten frei gewählten Wohnsitze der Opfer gedachten Tafeln sollen später alle Passanten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung