Schriesheim im Bild 2023

23.03.2013

Schon in den Osterferien geht es los

Schriesheim. (sk) Die Kanäle auf dem Branich sind zum Teil 50 Jahre und älter, marode und müssen ausgetauscht werden. Deshalb startet in den Osterferien das größte Kanal-Sanierungsprojekt in diesem Jahr. Betroffen sind die Straßen Buchenhain, Instituts- und Schauinslandweg sowie die Branichstraße.

Bei zwei Untersuchungen 2010 und 2012 machte sich die WVE ein Bild von den Kanälen. Eingedrungene Baumwurzeln, Risse und Scherben sorgten für Schäden. "Also das komplette Programm", sagt Diplom-Ingenieur Erich Schulz. Sein Hirschberger Büro übernimmt einmal mehr die Bauleitung, zu der der Einbau von wesentlich stärkeren Wasser- und Abwasserrohren gehört.

Haben die alten Röhren Durchmesser von 250 bis 300 Millimetern, so wird jetzt mit Größen zwischen 500 und 700 Millimetern geplant. Jeweils 270 Meter Wasser- und Abwasserleitungen sollen unter die Erde verlegt werden, das gesamte Projekt kostet um die 600.000 Euro. Schulz will dabei die betroffenen Bürger "mitnehmen": "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass alles besser läuft, wenn wir die Anwohner informieren". Zur Bürger-Info im Heinrich-Sigmund-Gymnasium sind zahlreiche Branichbewohner gekommen, denen Schulz den Bau-Ablauf erklärt.

Auf einer Karte sind die betroffenen Straßen farbig markiert. Wie eine bunte Schlange zieht sich das Projekt entlang des Berges, die verschiedenen Farben stehen für die einzelnen Bauabschnitte. Los geht es in den Osterferien in der Branichstraße. "Wir wollten schon früher beginnen, mussten es aber aufschieben wegen des strengen Winters", erklärt Schulz. Gebaut wird abschnittsweise, immer mit halbseitiger Straßensperrung. "Wir versuchen, ohne Ampeln auszukommen", sagt WVE-Betriebsleiter Rainer Baum. Außerdem sollen die Bewohner immer "fußläufig" an ihre Häuser heran kommen. Unterbrechungen, etwa für Umzüge, sind nach Absprachen möglich, Änderungen im Ablauf sollen zuvor im Amtsblatt angezeigt werden.

Schulz macht darauf aufmerksam, dass das Baufeld an der Grundstücksgrenze endet. Eigentümer können im Zuge der Bauarbeiten auf eigene Rechnung auch gleich ihre Hausanschlüsse austauschen lassen. "Das kriegen sie später nicht mehr so günstig", bemerkt Bürgermeister Hansjörg Höfer. Das größte Teilstück, 80 bis 90 Meter in der Branichstraße, soll während der Sommerferien erledigt werden, mit dem Ende der Sommerferien sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein.

"Wird denn auch die ganze Straße mit gemacht", will eine Anwohnerin wissen. Schulz verneint: Lediglich im Bereich der Gräben wird eine neue Straßendecke aufgebracht. Ein Mann sorgt sich um Risse im Mauerwerk. Sie sollten dokumentiert und begutachtet werden, rät Schulz. Hat sich Staub darin abgesetzt, deutet das darauf hin, dass die Risse bereits länger bestehen. Ein anderer Anwohner fragt schließlich, ob für die neuen Leitungen gesprengt werden soll. Schulz beruhigt ihn da: "Die modernen Geräte sind heute alle mit einer Felsfräse ausgestattet." Früher, so erinnert sich der Branich-Bewohner, wurden für den Bau der alten Leitungen allerdings noch Sprengungen vorgenommen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung