Schriesheim im Bild 2023

13.05.2013

"Rasselbande" und "Tausendfüßler" liegen im Zeitplan

Schriesheim. (nip) "Dass wir innerhalb von zwei Jahren hier 70 Betreuungsplätze geschaffen haben, ist sicher eine große Hilfe für Schriesheim." Manfred Weißkopf, Geschäftsführer des AWO Kreisverbandes Rhein-Neckar, wirkt beim Rundgang mit der CDU-Fraktion zufrieden: Der Rohbau der zweiten AWO-Kinderkrippe neben der bestehenden "Rasselbande" ist soweit fertig, der Eröffnungstermin am 1. Oktober dieses Jahres scheint ungefährdet. "Wir werden so rechtzeitig den Innenausbau abgeschlossen haben, dass die Krippe Mitte September einziehen kann", versichert Bauherr Sven Witteler.

Bei ihrem Vor-Ort-Termin besuchen der Stellvertretende CDU-Fraktionssprecher Karl Reidinger und seine Kollegen Daniel Schneegaß und Oliver Schrade die Kinderkrippen "Rasselbande" sowie den "Tausendfüßler" von Christina Stockhausen im Gewerbegebiet in der Porphyrstraße. "Wir wollen uns heute nach dem aktuellen Stand und dem Baufortschritt erkundigen", meint Schneegaß. In beiden Einrichtungen wird alles getan, um pünktlich zu sein.

Bei der AWO kommen zu den vier Gruppen (40 Kinder) im Bestand weitere drei Gruppen für 30 Kinder unter drei Jahren dazu. Im neuen Anbau sei es möglich, so Weißkopf, kleine Kinder mit Handicap aufzunehmen. Der Gruppenraum ist hier mit 50 Quadratmetern auch etwas größer als die anderen. Kinder im Rollstuhl gelangen über eine Rampe barrierefrei ins Innere. Insgesamt deckt die "Rasselbande" unter der Leitung von Niya Juschkos eine Betreuungszeit von 7 bis 18 Uhr ab, wobei die Eltern zwischen verschiedenen Zeitmodulen wählen können. "Relativ zuversichtlich" ist Weißkopf in der Personalfrage. Ein männlicher Gruppenleiter sei bereits gefunden, insgesamt brauche man acht Vollzeitkräfte, eine Teilzeitkraft und einen Verwaltungsmitarbeiter. Man biete ein Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst.

Architektin Sabrina Burkhardt führt durchs Haus, das über einen Steg mit dem Altbestand verbunden ist. Das schaffe Synergieeffekte, weil gemeinsame Räume für beide Häuser nutzbar seien. Bodentiefe Fenster, große und helle Räume und eine Außenterrasse oben lassen die neue "Rasselbande" mit rund 450 Quadratmetern Innen- und Außenfläche hell und luftig erscheinen. Befürchtungen, das Gebäude könne zu groß wirken, bestätigen sich nicht. Noch liege die Stadt, wie Oliver Schrade anmerkte, mit 70 fehlenden Betreuungsplätzen deutlich zweistellig im Soll, kann den ab 1. August gültigen Rechtsanspruch aber dann erfüllen, wenn der "Postillon" eine weitere Krippe auf dem OEG-Gelände eröffnet. Ob das noch in diesem Jahr sein wird, blieb beim Rundgang der CDU offen. Vom Investor Bouwfonds habe sich niemand auf seine Terminanfrage gemeldet, sagt Schneegaß.

Oliver Schrade ist aber auch der Ansicht, dass Eltern durchaus bereit seien, eine Überbrückungszeit von ein, zwei Monaten hinzunehmen. "Die Aussicht auf einen Krippenplatz ist ganz wesentlich", sagt Karl Reidinger. Im "Tausendfüßler", den Christina Stockhausen am 24. Juni eröffnen wird, finden 30 Kinder an fünf Tagen in der Woche ein Betreuungsangebot in der Zeit von sieben bis maximal 17 Uhr. Buchbar sind acht oder zehn Betreuungsstunden pro Tag.

Platzsharing werde es nicht geben, meinte die Einrichtungsleiterin, die nach einem BWL-Studium eine Ausbildung zur Erzieherin anschloss. Die Zwerge dürfen sich hier auf 270 Quadratmeter Innenfläche mit drei Gruppen und separaten Schlafräumen freuen sowie rund 300 Quadratmeter Außenspielgelände mit Außenterrasse, Bobbycar- und Dreiradbahn, einem großen Garten und nahem Zugang zu den Weinbergen. Nach anfänglichen Verzögerungen durch einen schwierigen Abriss und den langen Winter, zeigt sich Christina Stockhausen "endlich" zufrieden mit dem Fortgang von Um- und Anbau. "Außen wird es weiß und innen wird alles bunt", sagt sie.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung