Schriesheim im Bild 2023

13.05.2013

Am 1. Oktober soll es losgehen

Schriesheim. (sk) "Ich danke Ihnen für den Nachdruck, mit dem Sie den Bau voranringen", sagt Bürgermeister Hansjörg Höfer. Er steht am Freitag zusammen mit Gemeinderats- und Krippenvertretern vor dem Rohbau der Erweiterung der AWO-"Rasselbande" und staunt über das Tempo, in dem das Gebäude wächst: An der Stelle des stillgelegten Brunnens vor der Mehrzweckhalle wurde die Bodenplatte gegossen. Die Baugenehmigung war noch druckfrisch, da wurde bereits mit dem Bau begonnen.

Das 480 Quadratmeter große Haus besteht aus einer Holzkonstruktion, die vor Ort zusammengefügt wurde. "Wir stehen jetzt kurz vor der Fertigstellung des Rohbaus", sagt Bauherr Sven Witteler beim Richtfest nur acht Wochen nach dem Baustart. Als Nächstes werden die Treppe und die dreifach verglasten Fenster eingebaut. Später kommt die Fotovoltaikanlage aufs Dach, und die Wände erhalten eine 25 Zentimeter dicke Dämmschicht. Mitte September kann die Einrichtung einziehen, losgehen kann es mit dem Krippenbetrieb unter Leitung von Niya Juschkus und ihrer Stellvertreterin Franziska Becker vermutlich ab dem 1. Oktober.

"Das bringt Schriesheim voran, die Stadt bekommt mit unseren Einrichtungen innerhalb von zwei Jahren 70 Betreuungsplätze hinzu", bemerkt Manfred Weißkopf. Der Geschäftsführer des AWO-Kreisverbands Rhein-Neckar meint nicht nur die neu entstehenden 30 Plätze, sondern auch die 40 in der angrenzenden AWO-Krippe, die mit dem Neubau durch einen "Steg" verbunden ist.

Die bauliche Verbindung der Häuser hat einige Vorteile: Man braucht nur einen Aufzug, einen Personalraum, einen Mehrzweckraum und eine Krippenleitung. Umgesetzt hat die Idee Architektin Sabrina Burkhardt, die nach einem Sekt-Umtrunk eine Führung durch das Haus macht. Der Eingang nutzt den "Steg" als Dach. Über eine Rampe gelangt man mit Rollstuhl oder Kinderwagen ins barrierefreie Haus, die Nähe zum Parkplatz erleichtert das Bringen und Abholen der Kinder.

Drinnen gibt es bodentiefe Fenster im Erdgeschoss, durch die man zum Teil ins Grüne blickt. Drei Gruppen finden unten und oben Platz, eine Gruppe wird auch behinderte Kinder aufnehmen können. Alle sind mit Spiel- und Schlafräumen ausgestattet, auf beiden Etagen gibt es Sanitärräume. Geheizt wird mit Fußbodenheizung, auf den Böden wird Linoleum verlegt, und an die Wände kommt Putz. Lange, flache Stufen ermöglichen den Kleinen das Treppensteigen, eine Terrasse im ersten Stock bietet knapp 100 Quadratmeter Spielfläche.

Der Bau mit einem Investitionsvolumen von 900 000 Euro liege im Zeitrahmen, informiert Witteler. Und er soll auch den Betrieb im Nachbarhaus möglichst nicht stören: So wird der Wanddurchbruch an einem Wochenende erfolgen. Ob das den Krippen-Kindern so recht sein wird, weiß man nicht. "Sie stehen jeden Tag am Fenster und sehen uns zu, die Baustelle interessiert sie sehr", freut sich Witteler über die kleinen Zaungäste.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung