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03.06.2013

Talstraße: Halbseitige Sperrungen bleiben vorerst

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Revierförster Walter Pfefferle steht am Mittwochmittag im strömenden Regen an der Böschungsbaustelle an der Seitz-Mühle in der Talstraße. Grün wurde gerodet, acht standgefährdete Bäume gefällt: "Auch wenn wir hier fertig sind, bleibt die halbseitige Sperrung erst mal, bis alles abgetrocknet ist." Schaut man auf den Wetterbericht der nächsten Tage, dann kann das noch dauern. Es soll nämlich weiterregnen.

Die Waldböschung an der Seitz-Mühle ist inzwischen die dritte Hangbaustelle in der Talstraße seit den ersten Geröllabgängen am "Hirschsprung". Danach zwang auch der Steinschlag bei Familie Savumlu zum Handeln. In der Nacht zu vergangenem Montag fiel dann ein Baum samt Wurzeln aus dem Hang gegenüber der Seitz-Mühle über die Straße. "Der Boden ist gesättigt wie ein Schwamm", so Bürgermeister Hansjörg Höfer. Also sind auch die Bäume unterspült. Höfer wirkt alles andere als glücklich über die aufgezwungene Grün- und Böschungspflege: "Unsere ursprünglichen Planungen sind über den Haufen geworfen. Mal sehen, was da finanziell auf uns zukommt. Eventuell müssen wir Kosten an anderer Stelle einsparen und uns überlegen, welche Arbeiten zunächst liegen bleiben müssen." Zumal neben den Forstleuten auch der Bauhof in der Tal-straße "immens belastet" sei, so Höfer.

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Nach dem Baumsturz habe man vor Ort mit einem Gutachter überlegt, was mit dem Hang an der Seitz-Mühle passieren müsse. Auch eine Vollsperrung der Tal-straße stand im Raum. Darauf verzichtete man. Halbseitig wird der Verkehr an der Baustelle vorbeigeführt, geregelt durch eine manuell geschaltete Ampel. Wenn aber ein Baufahrzeug das Grün aufladen muss, geht kurzzeitig auch am Mittwoch gar nichts mehr. Dann stehen die Autos.

Höfer erklärt, warum die Talstraße auch nach dem aufgezwungenen Kahlschlag auf Zeit dicht bleibt: "Weil die Gefahr weiterer Rutschungen besteht, solange es regnet und der Hang so nass ist." Hier gab es in Winterzeiten übrigens auch schon mal Schneebruch. Beim Fällen der Bäume soll es hier jedenfalls nicht bleiben. Was genau zur Sicherung der Böschung passiert, ist aber noch nicht klar.

Vorgestern ebenso schwer zu sagen ist für Stadtbaumeisterin Astrid Fath, wie es mit der Hangsanierung zwischen Strahlenberger Straße und Kling Malz weitergeht. Auch hier ist die Talstraße halbseitig gesperrt, und auch an dieser Stelle werden die Spezialisten für Hochgebirgsbau der österreichischen Firma HTB mit ihrer Arbeit nicht fertig und kämpfen mit den Folgen des Wetters. Zumindest den sonnigen Dienstag konnten sie voll nutzen und räumten am Hang hinter dem Haus der Savumlus weiter stadteinwärts in der Talstraße das ganze Geröll ab.

Das muss jetzt noch weggeschafft werden, und das werde nur mit einem Kran gehen, so Fath. Also ist zu diesem Zweck das Thema Vollsperrung der L 536 noch nicht ganz vom Tisch. Abwarten. Fest steht, dass die Verkehrsteilnehmer in der Talstraße noch etwas länger mit den halbseitigen Sperrungen leben müssen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung