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Schriesheimer Talstraße nur noch an Seitz-Mühle eng
Von Carsten Blaue
Schriesheim. Müde war Oliver Scherer gestern. Die körperliche Verfassung des Feuerwehrkommandanten war nach den Regentagen sicher recht repräsentativ für seine Aktiven. 150 Feuerwehrmänner und -frauen aus Schriesheim, Ursenbach und Altenbach arbeiteten von Donnerstag bis Sonntag insgesamt 63 witterungsbedingte Einsatzstellen im gesamten Stadtgebiet ab und füllten zudem noch Hunderte von Sandsäcken. Bürgermeister Hansjörg Höfer hatte den Kommandanten gestern noch einmal zur Abschlussbilanz der letzten Tage ins Rathaus gebeten. Schwerpunkt war dabei die Situation in der Talstraße.
"Erst mal muss ich ein großes Lob an alle Beteiligten loswerden", sagte Höfer. Alle hätten "hervorragend zusammengearbeitet": Feuerwehr, Bauhof, das Regierungspräsidium, die Beamten des Polizeipostens, die Straßenmeisterei und nicht zuletzt die Schaffer vom Branich-tunnel. Ohne die Hilfe der Mineure der Firma Züblin hätte die Stadt den Hangrutsch am Ostportal nicht so schnell in den Griff bekommen, gab Höfer zu. Nach zwei Erdrutschen wurde die Talstraße von Freitag bis gestern Früh voll gesperrt. Erst rückte Züblin mit Radladern an, um die schlammige Erde gleich tonnenweise wegzuschaffen und an der Baustelle des Ostportals abzuladen. Danach brachten drei polizeigesicherte Konvois mit jeweils fünf Lastwagen Granit aus dem Branich zur Stelle der Rutschung.
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Mit dem Sprengmaterial aus der Tunnelröhre wurde der Hang von unten her abgestützt, um weitere Erdabgänge zu vermeiden. Das gelang, zumal der Regen am Samstagmittag aufhörte. Dennoch sei die Böschung so von Wasser durchtränkt gewesen, dass es zu gefährlich schien, die Talstraße früher als gestern zu öffnen, so Höfer. Da die Straße ansonsten frei war, hatten nicht alle Autofahrer Verständnis für die Sperrung und machten das gegenüber der Feuerwehr wohl auch deutlich. Was wiederum Scherer auf die Palme brachte: "Was sich meine Kameraden da teilweise anhören mussten, war eine absolute Unverschämtheit. Das lassen wir uns als Ehrenamtliche nicht mehr gefallen. Das nächste Mal werden solche Leute eben angezeigt." Die Autofahrer hätten sich in Lebensgefahr gebracht: "Das Risiko, dass der Hang nachrutscht, war da", so Scherer. Viele ignorierten es, wie zu hören war. Aber es gab auch reichlich Lob der Bürger für die Feuerwehrleute, die umgeknickte Bäume wegschafften, Keller auspumpten, Sandsäcke verbauten, Einläufe von Verdolungen freischaufelten und den Kanzelbach beobachteten, der am Campingplatz richtig über die Ufer kam. Keine Probleme machte die Kanalisation, zum Beispiel in den "Fensenbäumen". Hier gibt es normalerweise Ärger, wenn enorm viel Regen in kürzester Zeit fällt. Nun erstreckten sich die Niederschläge recht gleichmäßig, aber in Massen über einen ganzen Monat. Alleine im Mai fielen insgesamt bis zu 300 Liter auf den Quadratmeter. Das ist für Schriesheim knapp die Hälfte der Regenmenge eines ganzen Jahres. Also wurde die Talstraße mit den teils verdolten Bachläufen zum Einsatzschwerpunkt.
Keine Probleme mehr machte wohl die Böschung an der Seitz-Mühle, an der vor gut einer Woche alles mit einem umgekippten Baum begann. Diesen Hang schützt bis auf Weiteres eine Folie. Diese soll aber keine Dauerlösung sein, zumal sie am Wochenende auch mal durch den Wind verrutschte.
Der Artikel erschien am 04.06.2013, um 06:02
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