Schriesheim im Bild 2023

13.07.2013

Bald sehen sie Licht am Ende des Branichtunnels

Hier wollen die Mineure am 1. August wieder Tageslicht sehen: Mit kalkulierten 85 Millionen Euro ist der Branichtunnel das teuerste Projekt im Landesstraßenbau. Der Rohbau ist im Gange und ist mit gut 57 Millionen Euro die teuerste Bauphase. Foto: Dorn
Von Carsten Blaue

Schriesheim. Peter Siepe, der Leiter des Baureferats Nord beim Regierungspräsidium Karlsruhe (RP), informierte Bürgermeister Hansjörg Höfer schon am Mittwoch darüber, dass bald wieder ein Tag bevorsteht, der das Zeug für das Attribut "historisch" hat: Am 1. August wird in Schriesheim der Durchstich des Branichtunnels am Ostportal in der Talstraße gefeiert. Der genaue Zeitplan steht zwar noch nicht fest, und bislang ist auch nur bekannt, das die Vize-Präsidentin des RP, Gabriela Mühlstädt-Grimm, dabei sein wird. Aber es soll keine Feier im kleinen Kreis werden. "Die Bevölkerung wird herzlich eingeladen", so Höfer. Die sollte dann allerdings nicht mit dem Auto kommen, denn parken kann man rund um die Baustelle so gut wie gar nicht.

Nach 18 Monaten Bauzeit

Am 2. Februar 2012 begannen die Mineure am Westportal mit den Sprengungen. Nach 18 Monaten Bauzeit und 1576 Metern im Sprengvortrieb durch den Granit des Berges, der dem Tunnel seinen Namen gibt, werden die Mineure der Firma Züblin an der östlichen Zufahrt also wieder Tageslicht sehen. Begleitend zur Hauptröhre wurde auch ein Fluchtstollen in den Branich gesprengt. Dieser misst 1200 Meter, ist längst fertig und wird schon seit einiger Zeit verschalt und ausgekleidet.

Dieser Arbeitsschritt steht nach dem Durchstich auch in der zweispurigen Hauptröhre bevor. Zunächst jedoch kehren die Mineure quasi um und sprengen von Ost nach West den unteren Teil des Tunnelrunds aus dem Gestein, die so genannte Strosse. Denn was noch bis 1. August aus dem Berg geholt wird, ist lediglich das obere Drittel des Querschnitts, die Kalotte. Insgesamt werden aus dem Berg rund 170 000 Kubikmeter Granit ausgefahren und abtransportiert. Direkt hinter den Bergleuten wird auf dem "Rückweg" zum Westportal der Schalwagen zum Einsatz kommen, der zurzeit am Ostportal aufgebaut wird.

Das röhrenförmige Ungetüm von Baumaschine wird auf Schienen durch den Tunnel fahren und diesen mit einer Betonverschalung auskleiden. Daher wird der Schalwagen exakt an den Querschnitt und Durchmesser des Tunnels angepasst. Mit dem kompletten Rohbau des Branichtunnels will die Firma Züblin Ende nächsten Jahres soweit sein.

Dann sind auch die beiden Tunnelstücke an den Portalen fertig, die außerhalb des Berges liegen, jedoch unter Wänden und Betondecken verschwinden. Über diesen "Einhausungen" werden an beiden Portalen die Betriebsgebäude errichtet. Am Westportal wird zudem der Hang über der Tunnelzufahrt wieder neu aufgeschüttet und später begrünt. Am Ostportal wird über der Einhausung eine Zufahrt zur Talstraße gebaut, die den Griethweg an die neue Verkehrsführung anbinden soll. Aber bis dahin dauert es noch. Jetzt herrscht zunächst Vorfreude auf den 1. August.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung