Schriesheim im Bild 2023

21.08.2013

Schriesheim: Kinder erkundeten das Sonnensystem am Basteltisch

Schriesheim. (ze) Das waren noch Zeiten, als unser Sonnensystem aus neun Planeten bestand. "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten", lautete früher der Merkspruch, um die Abfolge der Himmelskörper richtig hinzubekommen. Seitdem Pluto jedoch nicht mehr zu den Planeten zählt, sondern offiziell zum Zwergplaneten degradiert wurde, passt dieser Spruch nicht mehr.

Wie sollen Kinder nun die richtige Planetenreihenfolge lernen? Bei den Schriesheimer Ferienspielen konnten das jetzt 13 junge Teilnehmer in der Christian-Mayer-Volkssternwarte erfahren. Und die Lösung ist auch ganz einfach: Aus "unsere neun Planeten" wird "unsere Nachbarplaneten" oder "unser Nachthimmel" - und schon passt der Merkspruch wieder.

Bevor die astronomischen Kenntnisse vertieft wurden, durften die Kinder aber erst einmal einander kennenlernen. In einer Sternwarte gehört dazu natürlich das persönliche Sternbild. "Kennt ihr eure Sternbilder?", fragte Marie-Luise Feiereisen vom Team der Sternwarte. "Löwe", "Steinbock", oder "Widder" kamen schnell einige Antworten. Und wer sein Sternbild noch nicht kannte, dem konnte anhand des Geburtsdatums geholfen werden. "1. September - dann ist dein Sternbild die Jungfrau", erklärte Feiereisen einem Jungen.

Damit die Kinder künftig ihre Sternbilder am Nachthimmel finden können, bekamen sie Zeichnungen, auf denen etwa ein Steinbock, ein Zwilling oder ein Wassermann abgebildet waren. Hier waren als schwarze Punkte auch die markanten Sterne des jeweiligen Sternbilds eingetragen. Die Zeichnungen auszuschneiden und auf einen Pappteller aufzukleben war nun Aufgabe des astronomischen Nachwuchses. Kein Problem für die kleinen Schlauberger. Und wenn das Papier beim Aufkleben zerknitterte, hielt das Team um Georgios Anastasakis frisch gedruckten Nachschub bereit.

Danach konnten die Kinder mit Nadeln an den schwarzen Punkten das Papier und die Pappe durchstechen, sodass die Sterne des jeweiligen Sternbildes auf der Rückseite der Teller hervortraten. Verband man die Durchstechpunkte mit Linien, war das Sternbild fertig. Der Pappteller ließ sich außerdem noch mit Farben verzieren und so als dekoratives Element für das Kinderzimmer nutzen.

Auch unser Planetensystem wurde noch einmal unter die Lupe genommen, genauer gesagt: auf die Waage gestellt. Die einzelnen Planeten sind nicht nur unterschiedlich groß, sonder sie unterscheiden sich auch in ihren Massen. Mit einem Reiskorn und Murmeln lässt sich das hervorragend verdeutlichen: Das Reiskorn entspricht dabei dem kleinsten Planeten, dem Merkur. Dementsprechend hat die Erde die Masse einer Murmel und der Jupiter entspricht 317 Murmeln. "Ganz schön viele Murmeln", fanden auch die kleinen Astronomiefans.

Von den Planeten war am frühen Abendhimmel wenig zu sehen, obwohl derzeit die Venus und der Saturn bei guter Sicht zu beobachten sind. Die dichte Bewölkung verhinderte dies aber weitgehend - nur der Mond schaute ab und an durch die Wolken. Trotzdem hatten die Kinder an diesem Nachmittag in der Sternwarte einiges spielerisch erlernt - und nahmen eine ganze Menge an astronomischem Wissen mit nach Hause.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung