Schriesheimer Kerwe und Straßenfest: Statt "Bierdorf" gibt es einen Streichelzoo

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. Es beendet die Sommerpause und läutet das Spätjahr ein. So sieht Bürgermeister Hansjörg Höfer die kalendarische Funktion des Straßenfestes. Ganz falsch liegt er nicht, denn der letzte Straßenfesttag, der 9. September, ist zugleich der erste Schultag.

Eröffnet wird das Festwochenende am 7. September am Alten Rathaus. Mit Stadträten und Honoratioren im Gefolge startet der Rathauschef von dort einen Rundgang durch den Marktbereich und den Rummelplatz. Der fällt traditionell kleiner aus als beim Mathaisemarkt, bietet aber einen Autoscooter, Karussells sowie Süßigkeiten- und Schießbuden.

Der Weg durch die Altstadtgassen verläuft heuer etwas anders als sonst. "Die Zehntkeller-Baustelle ist nicht ideal fürs Straßenfest", bemerkt Dominik Morast vom Ordnungsamt. Als Lagerfläche und Toilette fällt der Keller aus, dafür gibt es einen Toilettencontainer im oberen Schulhof.

Eine deutlich sichtbare Beschilderung soll dorthin führen. Nicht zuletzt, weil die Stadt das Problem der "Wand- Pinkelei", wie es Morast ausdrückt, in den Griff bekommen will. Dazu wurde die Gruppe der Security-Leute um drei Personen auf neun aufgestockt. "Wir werden dazu übergehen, die Leute anzuzeigen", sagt Höfer. Was 35 Euro pro "Pinkler" kostet.

Neben den Klos gibt es im oberen Schulhof noch eine weitere Neuerung: Wo sonst immer das Bierdorf für kühle Alkoholika und laute Musik sorgte, gibt es jetzt einen Streichelzoo mit Apfelsaft- Verkauf vom Mühlenhof.

Im "Weindorf" sind die Weinscheuer Majer sowie der Partyservice Mack nicht mehr vertreten, dafür aber das Weingut Jäck und das Team vom Hotel-Restaurant "Zur Pfalz". Wie in den Vorjahren gibt es um die 30 Gastro-Stände und Straußwirtschaften, die von Vereinen, Parteien, Kirchen, Privat- und Geschäftsleuten betrieben werden.

Etwas größer als sonst fällt der Flohmarkt am 7. September aus. Weil der Verkehrsverein, der den Verkauf der Standflächen organisiert, diesmal schon früh ausverkauft war, wurde kurzerhand noch die Herrengasse einbezogen, was weitere 20 Stände, insgesamt etwa 330, ergibt. Vorsitzender Karlheinz Schulz präsentiert auch den neuen Straßenfest-Button, den man beim Verein zusammen mit einem Glas Schriesecco für 2,50 Euro bekommt. Er zeigt das Jubiläums-Logo, das die Stadt 2014 aus Anlass der ersten urkundlichen Erwähnung benutzt und das bei seiner Vorstellung stark umstritten war. "Wir hoffen, dass die Leute den Anstecker trotzdem kaufen", sagt Schulz mit breitem Grinsen. Auf kaufwillige Kundschaft hoffen zudem die Selbstständigen, die am 8. September, von 12 bis 17 Uhr, zum "Verkaufsoffenen Sonntag" laden.

Ein Lächeln zaubert einem auch das bunt gemischte Musikprogramm ins Gesicht: Jazz, Schlager, Volksmusik, Rock, Pop und Liedermachersongs werden an den drei Stationen Altes Rathaus, Oberstadt und Weindorf zu hören sein.

Nachwuchstalente, auswärtige Gäste, eingeladen von "Jazzpoint"-Organisator Eugen Fallmann, sowie Lokalmatadoren machen Musik bis zum späten Montagabend, an dem das Fest ausklingt.

Damit Verletzten schnell geholfen werden kann, hat sich auch das DRK etwas Neues einfallen lassen. Das Rote Kreuz hat nämlich erstmals einen Stützpunkt in der Heidelberger Straße 28.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung