Höfers Hoffnung erfüllte sich nicht ganz

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Die "Big Band Theory" des Schulzentrums spielte unter der Leitung von Olaf Weithäuser den Rolling Stones-Klassiker "(I can't get no) Satisfaction". Es stand die Eröffnung des Straßenfestes an, und so wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand, ob Schriesheims zweitgrößtes Fest dieses Jahr wirklich zu "Satisfaction", also zur Zufriedenheit aller Beteiligten, taugen würde. Schließlich hatte es den ganzen Samstagmorgen geregnet, und die Prognosen für die Festtage bis einschließlich Montag sahen nicht besser aus. So blieb auch Bürgermeister Hansjörg Höfer in seiner Begrüßung auf der Bühne vor dem Alten Rathaus nur die Hoffnung, "dass der Himmel bis Dienstagmorgen, 1 Uhr, Ruhe gibt." Gab er nicht, wie sich zeigte. Aber es hätte schlimmer kommen können.

Der Rundgang der politischen Größen aus Stadt, Land und Bund hat nach der Eröffnung jedenfalls Tradition. Also waren sie auch dieses Jahr dabei, die Abgeordneten Binding, Sckerl, Lamers und Wacker. Dazu die Stadträte in beschlussfähiger Zahl und aller Couleur. Und auch Landtagsabgeordneter Gerhard Kleinböck aus Ladenburg, dessen Anwesenheit Höfer angesichts des Wetters gleich mal zu einem immer wieder beliebten Seitenhieb gegen die Römerstadt und ihr Altstadtfest am nächsten Wochenende nutzte: "Ihr in Ladenburg habt normalerweise so ein Wetter. Heute können wir mit Euch mitfühlen." Dann lobte der Bürgermeister die Organisatoren des Straßenfestes (allen voran Karl-Heinz Schulz vom Verkehrsverein), dankte allen Helfern und warb für die Angebote an den drei Tagen. Auch für den Vergnügungspark: "Das ist ein relativ großer Rummel für ein kleines Fest, aber das sind uns die Kinder wert." Das Straßenfest klein? Mancher dürfte das anders gesehen haben. Dagegen hat Weinkönigin Alexandra Quick den Eröffnungsgästen mit ihrem Rat sicher aus der Seele gesprochen, den Alltag beim Straßenfest hinter sich und die Sorgen einfach Sorgen sein zu lassen. Gemeinsam mit ihren Prinzessinnen Lena Speicher und Julia Fontius war sie beim Schlendern übers Fest dabei.

Wie immer ging es zuerst zum Partnerschaftsverein, wo Alexandra ihre Eindrücke der jüngsten Jahresfahrt nach Uzès schilderte. In der "Taverne d'Uzès" empfing die Bummler der kommissarische Vorsitzende Dr. Josef Baus mit seinen Aktiven und lobte, dass man erste Anlaufstelle in der Eröffnungsrunde sei. Das zeige Verbundenheit. Nach etwas Werbung für die Feierlichkeiten zum 30-jährigen Partnerschaftsjubiläum übergab er das Mikro an Régine Pascal, die Stimme der Camargue.

Der Besuch aus Uzès gab hier ein Ständchen und später nochmals im Weindorf, wo man sich nach einem Abstecher zur Lyra bei Weinen der Winzergenossenschaft, belegten Brötchen von Karl Forschner und Wildschweinbratwürsten von Jürgen Opfermann niederließ. Später sollte es noch zum Bierwagen der Stadtverwaltung im Oberen Schulhof gehen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung