Schriesheim im Bild 2023

17.09.2013

Die Grünen haben nicht nur die Bundestagswahl im Blick

Von Stefan Zeeh

Schriesheim. Nach dem Kalender ist es noch Sommer, also durchaus noch Zeit ein Sommerfest zu veranstalten. Das Sommerfest der Schriesheimer Grünen fand am vergangenen Sonntag allerdings bei leicht regnerischem Herbstwetter auf dem Gelände des Mühlenhofs statt.

Da war es nicht verwunderlich, dass sich einige der rund 20 Besucher in der Nähe des entfachten Holzfeuers aufhielten, um sich zu wärmen. Der Spätsommertermin für das Fest ist jedoch bewusst gewählt. "Nach den Sommerferien ist das Sommerfest für uns der Auftakt für die politische Arbeit der kommenden Monate", erläuterte Christian Wolf, der Fraktionssprecher der Grünen Liste im Schriesheimer Gemeinderat.

Dabei werden die kommenden rund neun Monate vor allem von Wahlen geprägt sein, wie Wolf ausführte. Nach der Bundestagswahl am kommenden Sonntag steht im Dezember die Bürgermeisterwahl in Schriesheim an, und im kommenden Mai findet zusammen mit der Wahl für das Europäische Parlament die Kommunalwahl in Baden-Württemberg statt.

Dazu wird man sich im Gemeinderat gleich mit drei Anträgen der Grünen zu beschäftigen haben. Da ist etwa der Antrag der Grünen zur Willkommenskultur, der beinhaltet für alle zugezogenen Mitbürger in Schriesheim eine Stadtführung anzubieten. "Der Antrag hat hohe Wellen geschlagen", erinnerte Christian Wolf an die Diskussionen im Gemeinderat vor der Sommerpause. Auch jetzt wird sich der Gemeinderat weiter mit diesem Thema beschäftigen müssen, wie auch mit den Anträgen der Grünen zur Gewaltprävention beim Mathaisemarkt und zur Verdichtung des öffentlichen Nahverkehrs zwischen Schriesheim und Altenbach. Der Altenbacher Ortschaftsrat tagte dazu bereits (wir berichteten).

Zudem will man die Initiative "Fair Trade Town" weiter vorantreiben. Schließlich steht bis zur Winterpause noch der Schriesheimer Kulturherbst der Grünen Liste an, mit Auftritten von Armin Töpel, Florian Schröder und Madeleine Sauveur. Besonders auf die anstehende Bundestagswahl blickte der Landtagsabgeordnete der Grünen, Uli Sckerl. "Wir sind zuversichtlich, dass unsere Bundestagskandidatin Franziska Brantner dem neuen Bundestag angehören wird", sagte er.

Damit würde der Wahlkreis Heidelberg-Weinheim eine stärkere Stimme in Berlin bekommen. Das sei unbedingt notwendig, da man in der Region zu wenig Unterstützung aus der Bundeshauptstadt bekomme. Ein Beispiel sei der geplante Ausbau der S-Bahn, für den immer noch keine Freigabe der Bundesmittel erfolgt sei.

Neben den Themen Energiewende und Steuern, sprach die Bundestagskandidatin der Grünen, Franziska Brantner, die aktuelle Syrienpolitik an. Der Druck auf die politischen Verhandlungspartner sei zu gering gewesen, so dass man nun nur noch die Wahl zwischen "Pest und Cholera" habe. "Ich hoffe, wir sind mutiger", sagte Franziska Brantner im Hinblick auf die zukünftige Syrienpolitik bei einem möglichen Wahlsieg der Grünen. Dann müsste mehr Druck auf Russland, aber auch auf Saudi-Arabien ausgeübt werden, indem man etwa die Waffenlieferungen in das arabische Land stoppe, selbst auf die Gefahr hin, dass Arbeitsplätze in Deutschland verloren gingen.


Die äußeren Umstände des Sommerfests ließen spüren, dass die Sommerpause vorbei ist. Bundestagskandidatin Franziska Brantner (l.) warb für ihre Politik. Foto: Dorn
Die äußeren Umstände des Sommerfests ließen spüren, dass die Sommerpause vorbei ist. Bundestagskandidatin Franziska Brantner (l.) warb für ihre Politik. Foto: Dorn

Copyright (c) rnz-online

Die Grünen haben nicht nur die Bundestagswahl im Blick -2

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung