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09.10.2003

Da fällt es schwer, ruhig sitzen zu bleiben

"Strada Montana" heißt die Musikschul-Bigband, die im Moment für Aufsehen sorgt - Nächster Auftritt am Samstag beim Jubiläumskonzert

Die Big Band "Strada montana" probt mit Olaf Weithäuser probt für das Konzert am Samstag. Foto: Kreutzer

Schriesheim. (sw) "Strada Montana" - so nannten die Römer die Bergstraße zwischen Heidelberg und Darmstadt. Und nun hat sich eine neue, Erfolg versprechende Formation der Musikschule diesen Namen zu Eigen gemacht: Die "Strada Montana Big Band".

Gründer der Big Band ist Olaf Weithäuser, ausgebildeter Saxophonist und Lehrer an der Schriesheimer Musikschule, an der es zuvor noch keine Band dieser Art gab. Weithäuser testete seine Idee zuerst bei den Schülern, und bei einem Info-Abend im Oktober 2002 meldeten sich fast schon alle der heutigen Mitglieder.

Für Olaf Weithäuser, der vor allem Musiker, aber auch Musiklehrer von 50 Schülern ist, laufen solche Projekte "so nebenher". Das heißt aber nicht, dass er sich nicht mit vollem Einsatz in seine Aufgabe hineinhängt. Wichtig ist ihm, dass die Schüler die Musik nicht nur erlernen, sondern sie auch umsetzen und vor einem Publikum spielen können. Kurz und gut, sie sollen sich "richtig austoben". Im Moment besteht noch ein konkreter Mangel an Blechmusikern - Trompeten und Posaunen werden noch dringend gesucht, eventuell auch ein Klavier. Natürlich haben die Musiker auch ein Mitspracherecht, auch wenn sich Weithäuser so ein bisschen als "Dompteur" sieht. "Die ganze Organisation übernehme ich", erklärt er.

Im ersten Halbjahr des nächsten Jahres soll es ein erstes Konzert der Band mit einem Probenwochenende im Voraus geben. Musikalisch-inhaltlich sind intensive Satzarbeit und Improvisation angesagt. Die Musiker sollen offen werden für solistische Einlagen, und stilistisch soll es mehr in Richtung Jazz gehen", verrät der Musiklehrer. Im Moment umfasst das Repertoire der Big Band aus alten Hits (Tequila, Summertime, Girl from Ipanema), bekannten Stücken der 70er und 80er Jahre (We are Family, Smooth, Papa was a Rolling Stone), aber auch ganz aktuelle Songs wie Mambo N. 5 oder Livin' la vida Loca. Da fällt es schwer, beim Zuhören ruhig sitzen zu bleiben, besonders bei der augenscheinlichen Spielfreude der Akteure.

Ein wichtiges Mitglied der Band ist auch Sängerin Sharon Stopford, die früher in ihrer Heimat England in Musicals und Opern gesungen hat und dort ihre musikalische Erfahrung sammelte. Für Weithäuser gehörte eine Sängerin einfach ins Konzept, und über eine Anzeige im Gemeindeblatt fand er die passende Ergänzung zur reinen Instrumentalband.

Die Zukunft der Big Band hat sich der Bandgründer auch schon ausgemalt: Auf jeden Fall will er einige Workshops mit verschiedenen externen Dozenten organisieren, bekannten Musiker aus der Region, Schlagzeuger, Pianisten oder Trompeter. "Auch hier könnte eventuell eine Kooperation mit dem Schriesheimer Stadtorchester stattfinden", meint er. Mit den Musikern des Stadtorchesters wolle er unbedingt eine Interessen-Konfrontation vermeiden, "besser eine Kooperation erreichen".

Unter den etwa 25 Musikern gibt es einige in Schriesheim bekannte Akteure: Schreinermeister Armin Dremel an der Gitarre, Gerhard "Fletscher" Kling am Tenorsaxophon sowie Katharina Jäck und David Krug von der Gruppe Grooveyard an Schlagzeug oder Percussion. Neben den erfahreneren Musikern sind aber noch recht junge Musiker dabei, die erst vor etwa zwei Jahre begonnen haben, ein Instrument zu spielen.

INFO: Die Bandmitglieder proben 14-tägig mittwochs, normalerweise am ersten und dritten Mittwoch im Monat. Neue Mitglieder sind natürlich immer sehr willkommen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung