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28.09.2013

Schriesheim: Gemeinderat nimmt viel Geld in die Hand

Von Nicoline Pilz

Schriesheim. Die Wingertmauer im Weinbergsweg wurde bei der Erschließung des Neubaugebietes Süd-Ost im Jahr 1977 als Abgrenzung zu den Weinbergen angelegt. Jetzt neigt sich die 182 Meter lange und bis zu 2,50 Meter hohe Stützmauer wegen merklicher Schäden in der Bausubstanz und hängt Richtung Fahrbahn. Zudem ist der auf der Mauerkrone angebrachte Maschendrahtzaun wegen der durchgerosteten Pfosten verrutscht.

"Wir schieben die Sanierung seit Jahren vor uns her", sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer jetzt im Gemeinderat. Er selbst betonte, er würde die Maßnahme gern in einem Stück durchziehen, Beginn solle nach der Weinlese sein.

Die Krux dabei: Die Sanierung der Mauer wird mit knapp 96 000 Euro doppelt so teuer als eingeplant. "Wir tun uns da etwas schwer, denn wir haben zahlreiche Mehrausgaben", erklärte CDU-Fraktionschef Michael Mittelstädt und fragte: "Sparen wir denn an anderer Stelle?" Für die Mauer gebe es keinen eigenen Finanztopf, sondern die Kosten hierfür stammen aus dem dafür vorgesehenen Gesamtbudget im Haushalt, entgegnete Höfer. Und das werde man wohl nicht überschreiten.

Für die Freien Wähler hatte Dr. Herbert Kraus nachgerechnet, dass alleine in dieser Gemeinderatssitzung überplanmäßige Ausgaben in Höhe von rund 164 000 Euro zur Genehmigung anstünden. Laut Gemeindeordnung sollten derartige Ausgaben aber die Ausnahme sein. Höfer versicherte, dass dies der Fall sei. Rainer Dellbrügge (SPD) fand die Mehrkosten zwar auch "ärgerlich", meinte aber, man sollte die Sanierung angehen. Den Auftrag erhielt die Schriesheimer Firma BSH GmbH. Ebenso einstimmig segnete der Gemeinderat die Sanierung von neun Holzbrücken im Wiesenweg ab. Der Auftrag in Höhe von knapp 99 000 Euro ging an die Firma Georg Grüber in Schriesheim.

Die nun beschlossene Neugestaltung der Ortseingänge an der B 3 kommentierte Karl-Heinz Schulz (SPD) so: "Zum Glück haben wir das Stadtjubiläum, sonst hätten wir das vielleicht nicht in Auftrag gegeben." Endlich tue sich was, meinte Oliver Schrade (CDU): "Das hört sich zwar nach viel Geld an, aber es wird auch viel gemacht." Hoffentlich habe man nun in den kommenden Jahren Ruhe. Zudem sei die Verschönerung mit Blumenzwiebeln und Frühblühern nicht nur fürs Stadtjubiläum, denn "sonst wäre das zu viel Geld." Die Umgestaltung der Ortseingänge und das Aufhübschen des "Begleitgrüns", wie es in Amtsdeutsch heißt, schlagen mit fast 179 000 Euro zu Buche. "Wir hatten mit 250 000 Euro gerechnet. Es ist doch erfreulich, dass sich das reduziert hat", fand Jutta Becker (FW). Die Arbeiten werden von der Firma Schmitt Garten- und Landschaftsbau in Hirschberg ausgeführt. Dabei wird das Unternehmen im Oktober beginnen und die restlichen Arbeiten im nächsten Jahr erledigen.

Was ihre derzeit 96 "aktiven" Drucker, Kopier- und Faxgeräte angeht, so rüstet die Stadtverwaltung das Rathaus und die dazugehörenden Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten nun um. Anstatt viele neue Geräte anzuschaffen, habe man sich für ein Leasingsystem entschieden - das Konzept dazu stellte Kämmerer Volker Arras vor. Günstigster Anbieter war die Firma Haier & Kohler aus Mannheim mit einem monatlichen Mietpreis von 2421 Euro inklusive Servicepauschale.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung