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15.10.2013

Schriesheim: Bauvoranfrage für "Pfalz"-Ärztehäuser gebilligt

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) hat gestern Abend die Bauvoranfrage für Ärztehäuser auf dem Gelände der "Pfalz" sowie im Bereich des heutigen Parkplatzes des Hotel-Restaurants an der Ladenburger Straße in den Grundzügen seiner Planung einstimmig gebilligt.

Die "Pfalz" selbst liegt im Bereich des Bebauungsplans "Schillerstraße/B 3, 1. Änderung", der an dieser Stelle für Neubauten einen Mix aus Wohnen und Gewerbe vorschreibt. Aus diesem Grund schlug das Gremium eine Änderung des Bebauungsplans vor. Damit soll eine reine Nutzung mit Praxen baurechtlich abgesichert werden. Abgesehen davon soll der bestehende Bebauungsplan an dieser Stelle in seinen Grundzügen erhalten bleiben. Dabei ging es dem ATU vor allem um die Gebäudehöhe. Der Komplex, der an der Ladenburger Straße vorgesehen ist, liegt im Bereich des Bebauungsplans "Sautrieb vor dem Heidelberger Tor, 1. Abschnitt". Hier sei das Ärztehaus bezüglich der Bebauungsplanung "vollkommen unproblematisch", sagte Stadtbaumeisterin Astrid Fath.

Die Bauvoranfrage wurde von Architekt Manfred M. Fischer gestellt. Forciert hatte sie eine Bauherrengemeinschaft um den Allgemeinmediziner Dr. Kai Wachter, die das Gelände der "Pfalz" laut Verwaltungsvorlage kaufen will. Wachter und seine Kollegen waren bereits für Praxen auf dem OEG-Areal im Gespräch. Verhandlungen mit den dortigen Investoren Burkhardt/Witteler sowie Bouwfonds scheiterten. Wachter betonte nach der gestrigen ATU-Sitzung den "festen Willen" der Ärzte, dass es dieses Mal klappt: "Wir wollen im Jahr 2015 einziehen." Neun Ärzte seien sicher dabei, für zwölf Praxen soll Platz geschaffen werden. Mit der Bauvoranfrage sollte zunächst die grundsätzliche Genehmigungsfähigkeit des Bauvorhabens geklärt werden.

Bürgermeister Hansjörg Höfer zeigte sich in der Sitzung froh darüber, "dass sich eine Lösung abzeichnet, die an diesen Verkehrsknoten passt." Eine Wohnbebauung im Kreuzungsbereich von B 3, Ladenburger und Römerstraße, an dem darüber hinaus die RNV-Bahnlinie 5 vorbeifährt, wäre dagegen sicher schwierig, so Höfer. Stadtbaumeisterin Astrid Fath stellte die Grundzüge des momentanen Planungsstandes für den zweigeteilten Ärztekomplex vor. Das Konzept sei gut, doch die beiden "Gebäudetürme" direkt an der B 3 mit ihren Pyramidendächern würden sicher nach Ausnahmen von der Bebauungsplanung verlangen. Für beide Gebäude östlich und westlich der B 3 sind Tiefgaragen eingeplant. Die Zufahrt an der Ladenburger Straße sei weit genug weg von den Ampeln an der Kreuzung, so Fath. Da es sich hier um eine Kreisstraße handelt, werde das Straßenbauamt des Rhein-Neckar-Kreises eingeschaltet. Eine Tiefgarageneinfahrt zwischen der heutigen "Pfalz" und der Appel-Bebauung an der Römerstraße sei eine gute Lösung, sagte Fath.

Auf Seiten des ATU überkam Karl-Heinz Schulz (SPD) "Wehmut", als er von dem Vorhaben las: "Da geht ein Stück Schriesheimer Geschichte verloren. Aber die Planung an dieser Stelle ist eine gute Sache." Gisela Reinhard (GL) sprach gar von "einem Schock". Gleichwohl sei es hervorragend, dass alles in einer Hand bleibe. Die Gestaltung auf beiden Seiten der B 3 sei aufeinander abgestimmt. Durch die abgestufte Gebäudeplanung wirke das Ganze nicht zu massig. Der Firsthöhe der "Pfalz" als Orientierung für den Neubau könne man zustimmen. Vielleicht könne man ja Bauelemente der "Pfalz" übernehmen, überkam auch Karl Reidinger (CDU) verfrühter Abschiedsschmerz.

Nüchterner sah es Alfred Burkhardt (FW). An die Festsetzungen der Bebauungspläne müsse man sich halten in Bezug auf Gebäudehöhe und Anzahl der Geschosse. Immerhin sei die bestehende Bebauungsplanung ein Rechtsmittel.

Deren Änderung, so Fath eingangs, werde Zeit in Anspruch nehmen. Zudem trage der Antragsteller die Kosten. Aber: "Wir bekommen so Rechtssicherheit: der Bauherr und die Kommune." Architekt Fischer sah in der Bebauungsplanänderung für den Bereich der "Pfalz" kein Problem: "Das kann parallel zur weiteren Planung laufen. Es muss auf jeden Fall weiter gehen."
So sieht der momentane Planungsstand für die Ärztehäuser aus, der Grundlage der Bauvoranfrage war. Zu sehen ist die Kreuzung B 3, Ladenburger und Römerstraße. Standort des Hotels 'Zur Pfalz' ist das farbig unterlegte Gebäude oben links. Auch dessen Parkplatz wurde überplant. Plan: Manfred M. Fischer

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung