Schriesheim im Bild 2023

21.10.2013

Gibt es einen Investor für das Kreisaltenheim in Schriesheim?

Gibt es einen Investor für das Kreisaltenheim in Schriesheim?

Schriesheim. (sk) Schmutz, bröckelnde Fassaden und wucherndes Unkraut im Vorgarten: Schon im Frühjahr machte FDP-Stadtverbandsvorsitzender Ingo Kuntermann auf den desolaten Zustand des ehemaligen Kreisaltenheims aufmerksam, fragte nach eventuellen Nutzungen und bot eine Vorstudie an. Im April schickte die Bau- und Vermögensverwaltung des Rhein-Neckar-Kreises, dem das Gebäude gehört, eine Ablehnung. "Die Prüfung, ob das Areal vom Rhein-Neckar-Kreis selbst genutzt oder einer Vermarktung zugeführt wird, erfolgt abschließend bis Ende 2013", schrieb die Behörde und betonte, eine "künftige Nutzung exakt zu fixieren" und die Stadt "in diesen Prozess" einbinden zu wollen.

"Ich habe den Verdacht, dass das ausgesessen werden soll, dass das Gebäude vergammelt und dann abgerissen werden soll", bemerkt FDP-Stadtrat Wolfgang Renkenberger. Seit mehr als drei Jahren stehe der Komplex leer, von Anläufen, ihn wieder zu nutzen, wisse er nicht. Die Stadt habe ihn an das Landratsamt verwiesen, das das Gebäude verwaltet.

"Die Stadt ist zwar nicht zuständig, aber von dem Problem betroffen, weil sie das Ding vor der Tür stehen hat", sagt Renkenberger. Deshalb hat er am 9. Oktober bei der Verwaltung einen Antrag für den Gemeinderat eingereicht. Darin heißt es: "Die Stadt Schriesheim möge sich beim Kreis dafür einsetzen, dass das Gebäude des ehemaligen Kreisaltenheims, Strahlenberger Straße 1, wieder einer Nutzung zugeführt wird." Das leer stehende Haus auf dem Weg zur Strahlenburg sei "kein Schmuck" für die Stadt, argumentiert er mit der touristischen Bedeutung der Gegend. Das ehemalige Altenheim wäre geeignet als Existenzgründer-Zentrum oder für die gewerbliche Nutzung von Kleinunternehmen, führt der Liberale weiter aus. Tatsächlich habe sich nach den Berichten in der RNZ bei ihm ein Interessent gemeldet, der berichtete, beim Landratsamt "nicht weiter gekommen" zu sein. Der Geschäftsmann habe Interesse bekundet, in das Haus zu investieren und es eventuell zu kaufen.

Das begrüßt Renkenberger: "Dann wird das Gebäude instand gesetzt, es könnten Arbeitsplätze entstehen, die Stadt hätte höhere Gewerbesteuer-Einnahmen. Dagegen kann niemand etwas haben." Was indes aufhorchen lässt, ist ein weiterer Satz in der Antragsbegründung: "Es gibt schon Stimmen in Schriesheim, die eine Beschwerde bei der Aufsichtsstelle wegen offensichtlicher Steuergeldverschwendung erwägen." Denn der Leerstand verursache dem Eigentümer, "also der öffentlichen Hand, Kosten, denen keinerlei Nutzen entspricht", so Renkenberger.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung