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21.10.2013

Zum dritten Mal wurden sie Agility-Deutscher Meister

Von Werner Hildebrand

Hirschberg/Schriesheim. Aller guten Dinge sind drei, besagt ein Sprichwort. Und so holte sich zum dritten Mal das Agilityteam aus Sennfeld/Hirschberg den deutschen Meistertitel. Grenzenloser Jubel brach im Mannschaftslager aus, als der Stadionsprecher die Parcourszeit von Anja Burger verkündete. Mit einem grandiosen Endspurt sorgte die Schlussläuferin auf der Zielgeraden für den dritten Titelgewinn und schrieb damit Geschichte. Nach 2010 und 2012 errang das Bundesligateam des Schutz- und Gebrauchshundevereins erneut die höchste deutsche Auszeichnung und schaffte als erster Verein in Deutschland das "Tripple".

Die deutsche Agility-Elite war in Ketsch am Rhein präsent, um den Deutschen Meister zu ermitteln. Insgesamt gingen 20 Mannschaften an den Start, nämlich die zehn Erstplatzierten der Bundesliga Süd und der Bundesliga Nord.

Jede Mannschaft bestand aus fünf Mensch-Hund-Teams und versuchte unter den strengen Augen von Leistungsrichter Denis Breunig aus Hoffenheim in der schnellstmöglichen Zeit den aus Laufsteg, Wippe, verschiedenen gebogenen Tunnels und Sprunghürden bestehenden Parcours fehlerfrei zu meistern. Die Mannschaft aus Sennfeld/Hirschberg - Nicole Burkert mit "Ronja", Bernd Lehmann mit "Rocky", Anja Burger mit "Sniffel" , Rolf Welker mit "Zara vom Ketscher Wald" und Elke Weinig mit "Nelly" - brachten als süddeutscher Vizemeister 40 von 50 möglichen Bonuspunkten mit. Als erste Starter mussten gemäß Startauslosung Rolf Welker und Zara ins Rennen gehen.

Die beiden waren schon 2008 und 2012 Deutscher Meister im Einzel, demonstrierten auf eindrucksvolle Weise, warum die beiden seit Jahren zur deutschen Spitzenklasse gehören. Neben dem für Gernsheim startenden Bernd Hoffmann waren Welker und Zara die einzigen "Fehlerfreien" und wurden mit der vollen Punktzahl 100 belohnt. Im weiteren Verlauf des A-Laufes zeigte sich die ausgegebene Taktik als goldrichtig. Bernd Lehmann mit "Rocky" , Nicole Burkert mit "Ronja" , Anja Burger mit "Sniffel" und Elke Weinig mit "Nelly" leisteten sich lediglich je einen Parcoursfehler und kamen mit je 95 Punkten ins Ziel, während es für die Konkurrenten Disqualifikationen hagelte. Der von Breunig gestellte schwierige Parcours zollte seinen Tribut. Von 100 Startern mussten 38 Teams ihren Lauf vorzeitig beenden.

Mit 385 von 400 möglichen Punkten beendete Sennfeld/Hirschberg den A- Lauf auf Platz zwei mit fünf Punkten Rückstand auf das Münsterländer Team aus Gescher. Wie schon bei den Finalläufen der letzten Jahre zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Teams ab. Der "Jumping", sprich der zweite Lauf ohne Kontaktzonengeräte, musste die Entscheidung bringen. Die Spannung unter den Teilnehmern, Fans und Zuschauern war deutlich spürbar. Und dann passierte es: Der für Sennfeld/Hirschberg startende Bernd Lehmann aus Schriesheim-Altenbach, der bis dahin "Agility" vom Feinsten gezeigt hatte, sah seinen pfeilschnellen Partner "Rocky" bereits im Tunnel und drehte sich schon zum nächsten Eingang um. Der auf Körperzeichen sensibilisierte "Rocky" stieg in die Eisen, drehte ab und verschwand im falschen Tunneleingang. Resultat waren die Disqualifikation und null Punkte.

Die letzten beiden Läufe mussten schließlich die Entscheidung bringen. Nerven wie Drahtseile zeigten Anja Burger und "Sniffel." Aus der aussichtslosen Position hatte sich plötzlich noch eine minimale Chance ergeben. Ein fehlerfreier Lauf wäre nun die Titelverteidigung. Weniger Tempo und keine Fehler machen, das war die Taktik. Doch die ging nicht auf. Etwa in der Mitte des Parcours touchierte "Sniffel" mit dem Hinterlauf eine Sprungstange und warf sie ab. Lange Gesichter im Sennfelder Lager - "Das war's"-Stimmung. Doch unbeeindruckt vom Abwurf, forcierte Burger das Tempo. Im Vollsprint dirigierte sie "Sniffel" mit Keuchkommandos in den Slalom und über die letzten Hindernisse. "Sniffel" überquert die Ziellinie exakt in der vorgegebenen Sollzeit und war vier Sekunden schneller als seine Kontrahentin aus Gescher. Der Meistertitel war Wirklichkeit geworden - und man hatte als deutschlandweit erster Verein das Tripple geschafft. Gescher wurde Vizemeister, Coburg Dritter.
Die erfolgreiche Mannschaft aus Sennfeld/Hirschberg/Altenbach freute sich über den Meister-Titel. Foto: Hildebrand

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Zum dritten Mal wurden sie Agility-Deutscher Meister -2

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung