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24.10.2013

Mathaisemarkt: "Vorglüher" kommen von außen

Schriesheim. (cab) Der Gemeinderat hat die Verwaltung gestern Abend damit beauftragt, ein Präventionskonzept für den Mathaisemarkt zu erstellen, mit dem Alkoholmissbrauch beim Volksfest und Straftaten vorgebeugt werden soll.

Nicht selten hängt das eine mit dem anderen zusammen, worauf schon die Polizei in ihrer Bilanz des diesjährigen Mathaisemarkts hinwies. Handlungsbedarf auf Seiten der Stadt hatten die Beamten daher ausgemacht. Zugleich boten sie ihre Hilfe bei der Ausarbeitung von Gegenmaßnahmen an. Forciert wurde das Ganze bereits Anfang Juni, als die Grünen den Antrag für ein solches Konzept stellten. Auch forderten sie eine "Nachlese und Vorplanung" mit Straußwirten und dem Festzeltwirt, um deren Möglichkeiten gegen zumeist jugendliche Betrunkene, Schläger und Pöbler abzuklopfen. Auch sollen Jugendgemeinderat und Schulen in die Ausarbeitung des Präventionskonzepts eingebunden werden.

Dr. Barbara Schenk-Zitsch wurde bei der Vorstellung des Antrags ihrer Fraktion langsam ungeduldig: "Wir müssen endlich mal loslegen, wenn das bis zum Mathaisemarkt 2014 was werden soll", monierte die Grüne. Wegen der Zielgruppe sei es richtig, die Schulen einzubeziehen: "Und auch die Eltern müssen wir in die Pflicht nehmen", so Schenk-Zitsch. Sie erinnerte daran, dass die Stadt Mitglied sei im Verein Kriminalprävention Rhein-Neckar. Auch müsse man das Rad für Schriesheim nicht neu erfinden, wenn es um präventives Handeln gehe.

Bürgermeister Hansjörg Höfer sagte, man müsse bei der Vorbeugung auch von "Fest zu Fest" über Maßnahmen nachdenken. Auch sei die Frage, wie man die Jugendlichen überhaupt erreichen soll, die schon angetrunken auf den Mathaisemarkt kommen. Und "von außen", betonte der Bürgermeister und nannte Heddesheim, Hirschberg, Viernheim und Weinheim. Er werde die Schulen und Verwaltungen in der Umgebung in Bezug auf den Mathaisemarkt anschreiben, kündigte der Rathauschef an: "Und es muss unter jungen Leuten einfach 'out' werden, vorzuglühen und betrunken ins Krankenhaus zu kommen."

Den Schulen und den Elternhäusern teilte Höfer in Sachen Prävention eine "Schlüsselrolle" zu: "Wir können dagegen nur begleitend arbeiten." Der Jugendgemeinderat werde seine Altersgenossen gezielt ansprechen können. Auch im sozialen Netzwerk "Facebook" sei ein Aufruf gegen Alkohol und Gewalt geplant, so Höfer.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung