Schriesheim im Bild 2023

11.10.2003

Na dann: Push the "Busch"!

Das könnte das Motto des neuen Fördervereins für das "Busch"-Gelände sein - Im "Schwarzen Adler" offizielle Gründung des "Push e.V."

Schriesheim. (anzi) Jetzt ist es amtlich: Am Donnerstag wurde der Förderverein für das "Busch"-Gelände gegründet. Acht Gründungsmitglieder von neun haben die Satzung im "Schwarzen Adler" unterschrieben. Es gab zwar eine kleine Namensänderung, der Verein heißt nun "Push e.V." und nicht "Busch e.V.", wie ursprünglich geplant, was auf persönliche Gründe zurückzuführen ist. Doch Bürgermeister Peter Riehl war begeistert von dieser pfiffigen Namensidee und der Name sagt auch einiges über den neuen Verein aus. Denn "gepusht" haben die Jugendlichen ja tatsächlich, sonst wären sie nicht soweit wie sie es jetzt sind.

Dass sie mit der Vereinsgründung viele angesprochen haben, zeigte auch die große Anzahl von Besuchern, darunter auch viele Gemeinderäte und der gesamte Jugendgemeinderat. Darüber freute sich auch Jugendsozialarbeiterin Kathrin Michelmann; vor allem, weil die Anwesenden altersmäßig so gemischt waren. Sie übernahm an diesem Abend die mündliche Führung, da "ich mich in gewisser Weise verantwortlich fühle, dass es diesen Verein nun gibt".

Am 15. November 2001 habe die Stadt das "Busch"-Grundstück gekauft, und es sollte den Jugendlichen zur Verfügung gestellt werden. "Doch die Mittel waren dafür nicht vorhanden", fasste Michelmann zusammen. Als sie in Schriesheim angefangen habe, wurde das Gelände gerade untersucht. Michelmann hatte sich vorgenommen, das Gelände für die Jugendlichen zu nutzen. Anfang diesen Jahres kam dann das JUZ auf sie zu mit der Idee, ein "Open-Air-Konzert zu veranstalten. "Doch mit drei bis vier Leuten war das schwierig", so Michelmann. Also fragte sie bei allen Jugendorganisationen an und bekam Hilfe. "Es entstand ein buntes Organisationsteam", erzählte sie. Das Konzert war am 4. Juli und danach vorbei, doch die Gruppe blieb. Sie hatte viele neue Ideen, was man auf dem Busch-Gelände alles machen kann. Die Stadt hatte ja auch etwas angepackt.

Ein Bolzplatz entstand, die Tore und Basketballkörbe sollen noch aufgestellt werden. Doch die Jugendlichen wollen mehr und gründeten daher nun den Push-Verein, um ihren Ideen Gestalt zu geben. Nachdem die Satzung unterschrieben war, kam eine unmittelbare Frage aus der Menge: Eine Anliegerin wollte wissen, wie laut es von nun an auf dem Gelände werden solle und wie oft gefeiert würde. Sie hatte Angst vor Lärmbelästigungen. Die Anfrage wurde ans Ende der Sitzung geschoben, doch eine konkrete Antwort konnten die Gründungsmitglieder ohnehin noch nicht geben, da es noch keinen Nutzungsplan gebe. Dieser müsse dann auch mit der Stadt in Einklang gebracht werden. Riehl meinte dazu, dass diese Frage auch bei Sportveranstaltungen nebenan immer wieder aufkäme und dass es für Einzelveranstaltungen Genehmigungen geben müsse. Man könne aber nicht gegen eine Nutzung des Geländes angehen, da der Bebauungsplan vorliege.

Weiter im Sitzungsprogramm wurde dann der Vorstand gewählt. Jedes Mitglied einstimmig. Erster "Erster Vorsitzender" des "Push e. V." ist nun Andreas Elfner, den Zweiten Vorsitz hat Bernd Molitor inne. Der Erste Kassenwart heißt Patrick Weise, der Zweite Christian Baier. Pressewart im neu gegründeten Verein ist Jens Ginal, Beisitzer sind Marco Ginal und Frank Philipp. Die Kasse wird von Johannes Scharr und Johannes Bünger geprüft.

Elfner erklärte, dass das nächste Ziel nun die Grundsanierung des Hauses auf dem Gelände sei. "Wir wollen es mit Strom und sanitären Anlagen ausstatten". Alle weiteren Punkte sollen in der Sitzung am 14. Oktober besprochen werden.

Bürgermeister Riehl gratulierte und berichtete, dass er sich Gedanken gemacht habe, ob es nicht schon zu viele jugendliche Vereine gebe. Doch da sich die Gruppe der Einzelaufgabe widme, das Gelände zu gestalten, sei die Gründung des Vereins richtig und berechtigt. "Ihr sollt Forderungen stellen, aber überlegt euch genau, was und wie ihr es wollt", gab Riehl mit auf den Weg. Der Gemeinderat und er werde sie gerne unterstützen. "Ich wünsche euch schnell viel Geld."

Einige Gemeinderäte sagten auch ein paar Grußworte. Es sei schön, dass der Verein parteiübergreifend sei und offen für jeden. Um seine Ziele durchzusetzen brauche man einen langen Atem. Alle wünschten ein gutes Gelingen. Ein weitere Anfrage war, ob denn Mitglieder der parteilichen Ortsvereine auch Mitglieder bei "Push e.V:" werden könnten, um ohne politischen Hintergrund ihre Beziehungen für den Verein zu nutzen. Solange keine parteilichen Vorteile daraus gezogen würden, wären die Mitglieder willkommen, so die Antwort.

Wer in den Verein eintreten möchte, zahlt bis 18 Jahre oder als Schüler, Student und Auszubildender einen Beitrag von einem Euro im Monat, 12 Euro im Jahr, alle anderen zahlen zwei Euro im Monat, also 24 Euro jährlich. Natürlich kann freiwillig ein höherer Beitrag gezahlt werden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung